Smart Home, Co-Living & Tiny House: So sieht das Wohnen in der Zukunft aus

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Wie sieht das Wohnen der Zukunft aus? Ein Überblick, welche Wohnkonzepte, Wohnformen und Wohntrends künftig an Bedeutung gewinnen werden.

Wie sieht das Wohnen der Zukunft aus?

Die klassischen Grenzen zwischen Arbeit, Freizeit und dem eigenen Zuhause lösen sich nach und nach. Zudem führt der Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung zu einer wachsenden Vielfalt an Lebensstilen, Familienmodellen, Konsummustern und Wohnformen. Unterschiedliche Lebensbereiche werden künftig stärker ineinandergreifen und miteinander verbunden.

Dies erfordert besonders flexible Wohnlösungen, die sich den variierenden Bedürfnissen, Lebensstilen und Lebensphasen der Menschen optimal anpassen und durch die schnell auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert werden kann.

Gebäude, Quartiere und Wohnungen werden zunehmend multifunktional, nutzungsneutral und wandelbar, sprich sie können je nach Bedarf und Lebenssituation umfunktioniert werden, beispielsweise ein Studentenwohnheim in eine Seniorenwohngemeinschaft. Darüber hinaus sollen Stadt- und Wohnquartiere nicht nur sämtliche Grundbedürfnisse in kürzesten Distanzen erfüllen, sondern auch das gemeinschaftliche Zusammenleben von Menschen aller Einkommens- und Altersklassen realisieren.

Welche zukünftigen Wohnkonzepte, Wohnformen und Wohntrends gibt es?

Wie Menschen in Zukunft leben und wohnen könnten, zeigen die immer stärker an Bedeutung gewinnenden Wohnkonzepte, Wohnformen und Wohntrends im Folgenden:

Intelligentes und effizientes Wohnen im Smart Home

Das Voranschreiten der Digitalisierung führt dazu, dass moderne Technologien verstärkt in Wohnräume integriert werden. Vernetzte, intelligente Wohnungen und Häuser mit innovativen Steuerungs- und Kommunikationstechnologien für Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und Energieversorgung werden fortan zum Alltag gehören und diesen spürbar erleichtern.

Smart-Home-Systeme können zum Beispiel das Licht oder die Heizung automatisch steuern und dabei Energie sparen. So fällt nicht nur die Stromrechnung geringer aus, auch die Umweltbelastung reduziert sich.

Von Haustürschlössern, die sich per Fingerabdruck öffnen lassen, bis hin zu Sensorböden, die einen Sturz registrieren und Dritte alarmieren: Gerade älteren Menschen können Smart-Home-Systeme zu mehr Sicherheit und Komfort verhelfen und ein langes, unabhängiges Leben im eigenen Zuhause ermöglichen.

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Gemeinschaftliches Wohnen im Co-Living

Collaborative-Living-Konzepte fokussieren sich auf das gemeinschaftliche Wohnen und sind in urbanen Räumen bereits vorzufinden. Mit Hilfe von Co-Living sollen nicht nur bezahlbare, flexible Wohnräume geschaffen werden, sondern auch soziale Strukturen, die der zunehmenden Anonymität deutscher Großstädte entgegenwirken. Der Trend vom geschlossenen Zuhause verliert sich, stattdessen sind Gemeinschaftsflächen und der Kontakt zu anderen Bewohnern gefragt.

Beim Collaborative Living sollen sich die Ausstattung und Nutzung des eigenen Wohnraumes auf ein Mindestmaß beschränken. Entsprechend werden die Wohnungen zwangsläufig kleiner ausfallen und lediglich einen privaten Rückzugsort darstellen. Der Mittelpunkt des Lebens findet in gemeinschaftlich genutzten, sprich kollaborativen Räumen statt. Hierzu zählen beispielsweise gemeinsame Aufenthaltsräume, Dachterrassen, Arbeitsbereiche oder Waschsalons. Auch auf das Teilen von Ressourcen wie zum Beispiel Lebensmittel oder Gebrauchsgegenstände zielen die Co-Living-Konzepte ab, um den Gemeinschaftssinn der Bewohner untereinander zu stärken. Zusätzlich werden Parks, Cafés oder Einrichtungen wie Kindertagesstätten Bestandteil der Wohnquartiere sein oder sich zumindest in Reichweite befinden. Wohnqualität wird künftig nicht mehr über die Ausstattung oder Größe einer Wohnung definiert, sondern über die vielen Nutzungsoptionen, die in kürzesten Distanzen erreichbar sind.

Es gibt verschiedene Formen und Ausprägungen, die alle den Gedanken des gemeinschaftlichen Wohnens gemein haben:

  • Generationenübergreifendes Wohnen: Mit der steigenden Anzahl älterer Menschen gewinnen gemeinschaftliches und zugleich unabhängiges Wohnen in Form von Senioren-Wohngemeinschaften an Relevanz. So kann das Zusammenleben mit anderen Senioren, die ähnliche Bedürfnisse und Interessen haben, für eine bessere Lebensqualität im Alter sorgen und Einsamkeit verhindern. Sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen – über Generationen hinweg – beabsichtigt auch das Zusammenleben von Menschen aller Altersgruppen in Mehrgenerationenhäusern.

    Ein Beispiel, wo dies bereits erfolgreich umgesetzt wurde, stellt die Schumanns Höhe in Bonn-Endenich dar. Neben familienfreundlichen Wohnungen und einer Kindertagesstätte, umfasst das fertiggestellte Quartier auch seniorengerechte, barrierefreie Wohnungen und eine Senioren-Tagespflege. Auch finden sich öffentliche Platzanlagen und Gemeinschaftsflächen im Quartier.
  • Micro-Living: Bedingt durch den Wohnungsmangel, die hohen Mietpreise und den Anstieg von Single-Haushalten entwickelt sich auch das Micro-Living immer mehr zum Trend. Bewohnt werden dabei modische Micro-Apartments mit circa 20 bis 35 Quadratmeter Wohnfläche, die nur aus Bad, Schlafzimmer und Küche bestehen und in einem Gebäudekomplex angesiedelt sind. In diesen Gebäudekomplexen mit mehreren Micro-Apartments gibt es in der Regel auch Flächen, die gemeinschaftlich genutzt werden können, um die kleineren Wohnflächen auszugleichen. Zum Beispiel Fitnessstudios, Kinos oder Co-Working-Spaces. Oft werden diese Apartments möbliert und mit integriertem W-LAN und Smart-Home-Technologien vermietet.

Multifunktionales Wohnen im Conceptual Living

Die Corona-Pandemie hat den Menschen einiges abverlangt: Ihr Zuhause war plötzlich nicht mehr nur ein Ort zum Wohnen, sondern fungierte obendrein als Arbeitsplatz, Schule oder Kindertagesstätte. Lebensbereiche haben sich überschnitten, sodass Einfallsreichtum, kreative Ideen und Flexibilität gefordert waren. Aus diesem Grund gewannen die multifunktionalen Raumkonzepte immer stärker an Bedeutung.

Künftig werden keine abgetrennten Zonen mehr nötig sein. Ein Raum kann mehrere Funktionen haben. Durch eine optische Raumteilung lässt sich das Wohnzimmer beispielsweise auch in ein Arbeits- oder Esszimmer umwandeln. Die optische Raumteilung kann zum Beispiel mit mobilen Trennwänden, offenen Grundrissen und modularen Wohnelementen erzielt werden. Das Bett in einen Schreibtisch umbauen – viele Einrichtungsgegenstände sollen in Zukunft ebenfalls mehrere Funktionen erfüllen.

Energie- und kostensparend Leben im Nachhaltigen Wohnen

Immer mehr Menschen wünschen sich, im Einklang mit der Natur zu leben und achten vermehrt auf einen nachhaltigen Einrichtungsstil. Ihnen ist bewusst, dass der Flächen-, Energie- und Wasserverbrauch des eigenen Zuhauses starke Auswirkungen auf die Umwelt haben. Daher werden beispielsweise immer öfter energetische Sanierungen in den eigenen vier Wänden vorgenommen oder Neubauten nach dem Niedrigenergiehaus-Standard errichtet. Das Wohnen der Zukunft soll nicht nur nachhaltig, sondern auch erschwinglich sein.

Drei Beispiele, die das ressourcenschonende Leben in den Mittelpunkt stellen:

Tiny Haus, im Wald, Holzfassade, beleuchtet, Foto: MrnSailor / stock.adobe.com
Tiny Houses gibt es auch als mobile Heimat auf vier Rädern. Foto: MrnSailor / stock.adobe.com
  • Tiny Houses: Tiny Häuser erfreuen sich in Deutschland einer großen Beliebtheit. Sie stehen für das Wohnen auf engstem Raum und verbinden eine kleine Grundfläche von circa 15 bis 45 Quadratmetern mit maximaler Funktionalität.

    Die Vorteile von Minihäusern: Der Ressourcenverbrauch lässt sich deutlich reduzieren und ökologische Komponenten wie etwa eine Photovoltaikanlage sorgen für eine bessere Klimabilanz. Bewohnern bieten sie ein selbstbestimmtes Lebensgefühl. Zudem sind Tiny Houses um ein Vielfaches günstiger als ein großes Einfamilienhaus oder eine geräumige Wohnung. Sie setzen jedoch einen minimalistischen Lebensstil voraus und bieten sich in der Regel nur für Alleinstehende oder Paare an.
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  • Essential Homes: Die Holcim und Norman Foster Foundation hat den Prototyp eines Fertighauses entworfen, welches auf einer einfachen Prämisse beruht: Jeder soll das Recht auf ein nachhaltig gebautes Haus haben, das Beständigkeit, Sicherheit, Würde und Wohlbefinden bietet. Dieses Fertighaus benötigt kein Fundament, setzt sich aus smarten Materialien zusammen und kommt einer Art Iglu nahe. Die Kosten für ein Essential Home mit einer Fläche von circa 18 bis 54 Quadratmetern Wohnfläche sollen ab etwa 20.000 Euro beginnen.
  • Earth Ships: Vor 40 Jahren entwickelte der US-Amerikaner Michael Reynolds das Gebäudekonzept „Earth Ship“. Die Selbstversorger-Häuser ermöglichen ein nachhaltiges, ökologisches und gleichzeitig autarkes Leben. Sie werden aus recycelten und natürlichen Materialien der lokalen Umgebung gebaut und sind mindestens zur Hälfte im Boden verankert. Ihre gesamte elektrische Energie erzeugen die Bauten mit Hilfe von Photovoltaik oder Windkraft. Grundlage der Earth Ships bildet ein weitgehend geschlossener Energie- und Versorgungskreislauf. Das bedeutet, die Bewohner können sich ihr Trinkwasser beispielsweise mit Regenwasser selbst aufbereiten. Auch beinhalten sie Möglichkeiten zur Lebensmittelproduktion.

    Weltweit gibt es etwa 2.000 Earth Ships, wobei sich das erste und bisher einzige Selbstversorgerhaus in Deutschland in Schloss Tempelhof im Landkreis Schwäbisch Hall befindet. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem Architekten, Baufachleute und die Bewohner selbst beteiligt waren. Das Earth Ship wurde aus recycelten Materialien wie Autoreifen, Altglas und Bruchfliesen gebaut. In Tempelhof wohnen etwa 28 Menschen, darunter Singles, Paare, Familien, ältere Menschen und Kinder. Das Earth Ship selbst ist Teil eines Wohnkomplexes und wird gemeinschaftlich genutzt. Es beinhaltet die Küche, das Wohn- und Esszimmer. Um das Earth Ship herum dienen Bauwagen als individuelle Zimmer und Rückzugsorte für die Bewohner. Aus hygienischen Gründen muss es an die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserkanalisation angeschlossen sein, ist ansonsten aber autonom und verfügt beispielsweise über ein Gewächshaus zur Versorgung der Bewohner mit Kräutern, Obst und Gemüse.

Hat das Einfamilienhaus eine Zukunft?

Der Traum vom Einfamilienhaus ist nach wie vor weit verbreitet und gilt als ideale Wohnform für Familien mit Kindern und Menschen, die viel Platz, Privatsphäre und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten schätzen. Allerdings gibt es zahlreiche Gründe, die gegen Einfamilienhäuser sprechen. Sie benötigen viel Fläche, bieten aber nur wenigen Menschen Wohnraum. Dem gegenüber steht der zunehmende Mangel an bezahlbarem Wohnraum, das Bauland wird knapper und die Grundstückspreise steigen. Auch ist der Energie- und Ressourcenverbrauch bei Einfamilienhäusern im Vergleich zu Mehrparteienhäusern deutlich höher.

Angesichts dieser Herausforderungen ist es von großer Bedeutung, neue Strategien und Konzepte zu entwickeln, um Flächen effizienter zu nutzen und Ressourcen nachhaltig einzusetzen. Ein nennenswertes Beispiel dafür ist die Stadt Münster, die in Zukunft den Bau von freistehenden Einfamilienhäusern beschränken und stattdessen vermehrt auf Reihen- und Mehrfamilienhäuser setzen möchte, um Wohnraum zu schaffen und den Klima- und Umweltschutz zu fördern. Die Entscheidung, vermehrt auf Mehrfamilienhäuser zu setzen, bringt nicht nur eine effizientere Gestaltung von Neubaugebieten mit sich, sondern ist auch ressourcen- und energieschonend. Ähnliche Regelungen gibt es auch in anderen Städten oder sind in Planung. Seit 2020 ist es zum Beispiel in Hamburg-Nord nicht mehr gestattet, neue Einfamilienhäuser zu errichten.

Im Allgemeinen ist die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser in Deutschland stark gesunken. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2022 insgesamt 78.100 neue Einfamilienhäuser von den Baubehörden genehmigt. Dies bedeutet einen Rückgang um 15.800 im Vergleich zum Vorjahr 2021.

Welche Faktoren beeinflussen das Wohnen der Zukunft?

Es gibt eine ganze Reihe an Faktoren, die starken Einfluss auf das Wohnen der Zukunft haben und große Veränderungen mit sich bringen werden. Drei der wohl einflussreichsten Faktoren:

  • Demografischer Wandel: Eine immer älter werdende Bevölkerungsstruktur ändert die Bedürfnisse an Wohnformen und -konzepten. Im Vordergrund steht hierbei die Barrierefreiheit.
  • Digitalisierung und Automatisierung: Künftig werden die älteren Generationen bereits jene sein, die als sogenannte Digital Natives gelten. Also alle, die bereits mit Internet und verschiedensten Informationstechnologien aufgewachsen sind. Dementsprechend werden auch die Haushalte technischer ausgestattet, als es bei den jetzigen Senioren der Fall ist.
  • Nachhaltigkeit: Durch den Klimawandel ist die Bevölkerung weitgehend gezwungen an Nachhaltigkeit zu denken – auch beim Thema Wohnen und Bauen. Im Fokus steht hier das Energiesparen und der Umgang mit Ressourcenknappheit.

Welche Anforderungen haben die Menschen an ihr zukünftiges Zuhause?

Die Bedürfnisse der Menschen haben sich mit der Zeit verändert, insbesondere durch die Corona-Pandemie, den Klimawandel und das Aufkommen neuer Technologien. So entwickeln auch sie neue Anforderungen und Vorstellungen an das Wohnen der Zukunft. Die eigenen vier Wände sind inzwischen Wohn- und Lebensraum in Einem. Sie dienen nicht nur zum Essen oder Schlafen, sondern stellen einen Lebensmittelpunkt, Schutzraum, Zufluchtsort und ein Grundbedürfnis dar.

Um herauszufinden, wie sich Menschen ihr zukünftiges Zuhause vorstellen, hat PlanRadar im Januar 2023 eine Studie mit den folgenden Erkenntnissen veröffentlicht:

  • Multifunktionale Räume: Um ungestört von zu Hause aus arbeiten zu können, gewinnen Wohnungen mit Arbeitsräumen oder flexible Möbel, die es ermöglichen, bestimmte Räume tagsüber in Büros umzuwandeln, an Bedeutung. Generell besteht der Wunsch, Wohnräume flexibel an verschiedene Bedürfnisse anpassen zu können.
  • Wohnen mit Nähe zur Natur und zu Geschäften des alltäglichen Bedarfs: Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wertvoll die Zeit im Freien und in der Natur ist. Aus diesem Grund besteht inzwischen eine höhere Nachfrage nach Balkonen, Terrassen oder Gärten. Es muss jedoch nicht zwingend ein eigener Garten sein, auch gemeinschaftliche Flächen im Freien sind gefragter denn je.
  • Gemeinschaftliche Bereiche und Räume: Durch die Isolation während der Corona-Lockdowns war der soziale Austausch nur noch eingeschränkt möglich. Daher ziehen immer mehr Menschen Wohnanlagen mit Gemeinschaftsräumen und -flächen in Betracht.
  • Nachhaltiges Wohnen: Viele Menschen sorgen sich wegen der anhaltenden Klimakrise und legen daher großen Wert auf umweltfreundliche Materialien, mit denen zum Beispiel die Innenräume gestaltet werden.

Wo werden Menschen in Zukunft leben: In der Stadt oder auf dem Land?

Auch der seit Jahren anhaltende Trend Urbanisierung spielt eine bedeutende Rolle, wenn es darum geht, wie und wo Menschen in Zukunft leben werden. Unter Urbanisierung wird der Prozess der Verstädterung verstanden. Das bedeutet, die städtische Bevölkerung sowie deren Lebensweise nehmen enorm zu und die Städte wachsen.

Städte gelten seit jeher als treibende Kraft für Industrie, Handel, Innovation und Fortschritt. Darüber hinaus bieten sie Arbeitsplätze, Bildungseinrichtungen, ein breit gefächertes Kultur- und Freizeitangebot sowie eine gut ausgebaute Infrastruktur. Immer mehr Menschen ziehen deshalb die Stadt dem Land vor.

Die zunehmende Beliebtheit, aber auch das Bevölkerungswachstum führen dazu, dass deutsche Städte immer dichter besiedelt werden und deshalb vor zahlreichen Herausforderungen stehen:

  • Knapp werdende Wohnräume
  • Hohe Miet- und Immobilienpreise
  • Instandhaltung und Erweiterung der Infrastruktur
  • Abfallbelastung und Umweltverschmutzung

Wie sieht die Stadt der Zukunft aus?

Städte befinden sich im Wandel. Zwei Konzepte, wie den künftigen Herausforderungen begegnet werden kann:

  • Vertikale Verdichtung: Dabei sollen Städte der Zukunft mit der Aufstockung von bestehenden Gebäuden in die Höhe gebaut werden. Neubautätigkeiten auf freien Grünflächen gilt es – angesichts des Klimawandels – weitestgehend zu vermeiden. Eine weitere Möglichkeit, dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Innenstädten entgegenzuwirken, könnte zum Beispiel auch die Umwandlung von leerstehenden Büros in Wohngebäude sein.
  • 15-Minuten-Stadt: Um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern, sollen Städte in Zukunft nachhaltiger, lebenswerter und gesünder gestaltet werden. Daran knüpft das Konzept der „15-Minuten-Stadt“ an, in der alle Bedürfnisse des täglichen Lebens innerhalb einer Viertelstunde mit dem Fahrrad oder zu Fuß erfüllt werden können.

    Die Idee stammt von Professor Carlos Moreno von der Pariser Sorbonne-Universität und stellt die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt der Stadtplanung. Es beinhaltet ein klares Mobilitätskonzept, das weniger Autos und mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger vorsieht. So sollen sichere Wege für Kinder, Menschen mit Handicap und Senioren geschaffen werden, sowie Räume für Begegnungen und sozialen Austausch.
    Weltweit haben bereits 16 Städte die 15-Minuten-Stadt oder ähnliche Konzepte umgesetzt oder in Planung, darunter Paris, Shanghai sowie Hamburg, wo die Grünen-Parteiführung das Konzept realisieren möchte.

Wie wird in Zukunft gebaut?

Es werden künftig verstärkt ressourcenschonende Baumaterialien und erneuerbare Energien eingesetzt, um Gebäude so effizient wie möglich zu gestalten. Darüber hinaus gewinnen Modul- und Holzbauweisen an Bedeutung, da sie schnelle und kostengünstige Bauabläufe ermöglichen. Gerade Holz wird immer beliebter, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, der vielseitig einsetzbar ist und noch dazu ästhetisch aussieht.

Mit Hilfe des modularen Bauens können Immobilien flexibel verändert und umfunktioniert werden. Das Bauverfahren, bei dem Teile des Bauwerks aus vorgefertigten Bestandteilen, den Modulen, nach Baukastenprinzip zusammengefügt werden, wird auch als „Bauen nach dem LEGO-Prinzip“ bezeichnet. Die einzelnen Module können dabei nicht nur initial flexibel zusammengesetzt, sondern auch im Nachhinein entfernt oder hinzugefügt werden.

Auch das Cradle-to-Cradle-Prinzip wird zunehmend angewandt, das heißt, bereits beim Bau der Immobilie wird die Wiederverwendbarkeit der Rohstoffe im Falle eines späteren Abrisses gewährleistet. Neubauten von heute bilden somit das Rohstofflager für künftige Bauvorhaben.

Julia Koch31.07.2023

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2 Kommentare

Martin am 30.08.2023 15:02

Deutschland macht mehrere grundsätzliche Fehler. Einer davon ist, dass die Städte immer größer werden und die "wahre Natur" immer mehr verschwindet. Alles will man nur bequem und einfach haben. Gleichzeitig steigen die (auch intensiven) Krankheiten immer mehr.

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Achim am 30.08.2023 11:16

Schöne Theorie aber nicht praxistauglich

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