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Die Energiekosten steigen, da macht der Strompreis keine Ausnahme. Trotz geplanter Strompreisbremse kann jeder selbst handeln und Strom sparen – und damit auch Kosten minimieren.
Egal ob sogenannte weiße Haushaltsgeräte, wie Waschmaschine, Kühlschrank oder Tiefkühltruhe, oder Unterhaltungselektronik – im Haushalt gibt es überall potenzielle Stromfresser. Das sind all jene Geräte, die zum einen dauerhaft im Gebrauch sind und dazu noch jede Menge Strom verbrauchen. Dazu gehören beispielsweise alte Heizpumpen, Kühlschränke oder große Fernseher mit Stand-by-Funktion.
Um Strom sparen zu können, müssen die Stromfresser identifiziert werden. Dazu kann ein Strommessgerät genutzt werden. Dazu werden sie einfach zwischen Steckdose und Gerätestecker gesteckt und auf dem Display ist der Stromverbrauch ablesbar. Solche Geräte können oftmals bei den Verbraucherzentralen des jeweiligen Bundeslands ausgeliehen oder für einen kleinen zweistelligen Betrag gekauft werden. Sind die Stromfresser gefunden kann überlegt werden, wie dagegen vorgegangen werden kann.
Ein großer Teil des Stromverbrauchs findet in der Küche statt, stehen dort oftmals die meisten dauerhaft laufenden Geräte. Doch wo viel Strom verbraucht wird, befindet sich auch viel Sparmöglichkeit:
Mit diesen Maßnahmen können Verbraucher im Umgang mit ihren Kühlgeräten Geld sparen:
Wie auch bei Kühlschränken sollte beim Neukauf eines Geschirrspülers auf die Energieklasse geachtet werden. Denn je besser diese ist, desto mehr Strom aber auch Wasser werden in der Regel eingespart. Auch die Größe sollte beim Neukauf einbezogen werden – insbesondere dann, wenn eine Küche neu geplant wird. Ein Haushalt mit nur ein oder zwei Personen benötigt in der Regel kein großes Gerät. Dann reicht meist ein 45 Zentimeter breiter Spüler.
Wer sein altes Gerät nicht austauschen will oder kann, kann dennoch Strom sparen: Bereits effizientes Einräumen spart nämlich. Denn je mehr reinpasst, desto seltener muss der Spüler eingeschaltet werden. Doch Vorsicht: Beim Einräumen muss darauf geachtet werden, dass sich das Geschirr nicht gegenseitig blockiert und deswegen beim Waschgang nicht alles sauber wird.
Neuere Modelle verfügen zudem in der Regel über ein Eco-Programm, welches ebenfalls Strom und Wasser spart. Wenn es möglich ist, sollte der Geschirrspüler zudem direkt ans Warmwasser angeschlossen werden. Muss das Wasser nicht erst erhitzt werden, können bis zu 30 Prozent der Stromkosten eingespart werden.
Manches klingt sehr banal, rechnet sich in der Summe jedoch. So gibt es auch beim Kochen einige Möglichkeiten Strom zu sparen:
Auch in Badezimmern gibt es einiges Einsparpotenzial:
In vielen Haushalten wird Warmwasser durch einen Durchlauferhitzer erwärmt. Bei modernen Geräten kann die maximale Temperatur eingestellt werden. Senken Verbraucher diese um ein paar Grad, so kann dadurch Strom gespart werden.
Auch Duschen statt Baden, kürzere Duschdauer, ein wassersparender Duschkopf und das Abstellen der Dusche während des Einseifens spart nicht nur Wasser ein, sondern auch die Energie, die zum Erhitzen benutzt werden müsste.
Insofern es möglich ist, sollten Haare an der Luft getrocknet werden. Denn wird der Föhn gar nicht erst eingeschaltet, verbraucht er auch keinen Strom. Doch es gibt immer auch Situationen, da lässt sich der elektrische Haartrockner nicht vermeiden. Dann sollte der Verbraucher die niedrigste Stufe wählen. Das ist nicht nur stromsparend, sondern auch für das Haar in der Regel besser.
Immer mehr Personen haben zudem eine elektrische Zahnbürste. Wer nicht darauf verzichten will, sollte diese jedoch nicht ständig auf der Ladestation stehen haben.
Auch ein Elektrorasierer sollte nicht dauerhaft auf der Ladestation stehen. Wer möchte, kann auch ganz zur Nassrasur wechseln. Wird dabei kaltes Wasser genutzt, kann Strom sogar gänzlich eingespart werden.
Auch beim Wäsche waschen, können Verbraucher Strom und Geld sparen. Schließlich werden mehr als 75 Prozent der Energie, die für einen Waschgang nötig ist, für das Erhitzen des Wassers genutzt.
So geht Stromsparen beim Waschen:
Eine große Menge des Stromverbrauchs zu Hause wird durch Unterhaltungsgeräte verursacht. Dazu gehören TV-Geräte, Spielekonsolen, PC, Laptop, Tablet und Smartphones. Auch hierbei gibt es Einsparpotenzial:
Statt die Geräte komplett auszuschalten, werden sie meist im Stand-by-Modus belassen. Auf Stand-by ziehen Stereoanlage, Fernseher und Co. kontinuierlich Strom. So werfen die Deutschen laut Umweltbundesamt vier Milliarden Euro pro Jahr aus dem Fenster. Das macht im Haushalt rund 10 Prozent der Stromkosten aus.
Abhilfe schaffen hier Steckdosenleisten die abschaltbar sind. Das sind sie entweder durch einen manuellen Schalter oder – etwas moderner und bequemer – ferngesteuert über eine Fernbedienung oder ein Smartphone.
Wer sich einen neuen Computer anschaffen möchte, sollte zu einem mobilen Laptop greifen. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verbraucht ein durchschnittlicher Laptop gerade einmal 22 kWh, ein durchschnittlicher PC hingegen bereits 90 kWh.
Achtung: Beim Vergleich Laptop und PC kommt es darauf an, dass gleichwertige Geräte verglichen werden. Ein Büro-PC mit Office-Programmen verbraucht weniger als ein sehr gut ausgestatteter Multimedia-PC den Gamer nutzen. Gleiches gilt auch für Laptops. Wer sparen will, sollte auch beim Kauf bereits darauf achten, sich ein Gerät zuzulegen, was seinen Ansprüchen entspricht.
Laptop | Desktop-PC | |
---|---|---|
Nutzungsdauer pro Tag | 3h | 3h |
Leistung | 22 Watt | 90 Watt |
Stromkosten pro Jahr bei 43 ct/kWh* | 10,36 Euro | 42,38 Euro |
*Berechnung: (Leistung in Watt * tägliche Nutzungsdauer in Stunden / 1.000 Watt) * 365 Tage * Stromkosten Euro
Im Haushalt gibt es an vielen Stellen Möglichkeiten Strom zu sparen:
Um Strom zu sparen, sollten Verbraucher auf LED- oder Energiesparlampen setzen. LED- und Energiesparleuchten sind zwar teurer als gewöhnliche Glühbirnen, dafür halten sie viel länger. Eine Glühlampe brennt in der Regel circa 1.000 Betriebsstunden, was ungefähr dem Betrieb von einem Jahr entspricht. Energiesparlampen halten etwa 10.000 und LED-Lampen 25.000 Betriebsstunden durch.
„Eine Umstellung auf LED-Lampen lohnt sich finanziell aber nur, wenn die alten Leuchten kaputt sind“, betont Energieexperte Timo Leukefeld, „denn es ergibt wirtschaftlich keinen Sinn, funktionierende Leuchten zu ersetzen.“
Um zu gewährleisten, dass Verbraucher die Energieeffizienz eines Elektrogerätes sofort erkennen können, wurden in der Europäischen Union Energielabels eingeführt. Diese Etiketten ordnen Produkte in Energieeffizienzklassen ein und müssen deutlich sichtbar auf den Verpackungen der Geräte aufgeführt werden. Die darauf abgebildeten Effizienzklassen sind für jede Gerätegruppe einzeln festgelegt. Sie geben den Verbrauch eines Gerätes im Vergleich zu Referenzgeräten an. Daher lässt sich also nicht die Effizienz verschiedener Gerätetypen miteinander vergleichen.
Seit 2021 gibt es für einige Geräte ein neues EU-Energielabel. Der Grund: In den letzten Jahren gab es schnelle Effizienzverbesserungen. In mehreren Produktgruppen befinden sich heute fast alle Geräte in den obersten Effizienzklassen. Effizienzunterschiede sind für Verbraucherinnen und Verbraucher daher kaum noch zu erkennen. Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Wer sich ein neues Haushaltsgerät anschafft, sollte auf eine möglichst gute Effizienzklasse achten. Energieexperte Timo Leukefeld betont: „Je besser die Energieeffizienz ist, desto weniger Strom braucht das Gerät für den Betrieb. So sparen Verbraucher langfristig viel Energie und Geld ein."
Wer Strom spart, spart auch Kosten. Doch auch bei den Kosten gibt es Einsparpotenzial: Mit einem Anbietervergleich können Verbraucher ihre Stromkosten erheblich reduzieren. Im Internet lassen sich die Preise der Stromanbieter sehr leicht gegenüberstellen. Verbraucher geben in den einschlägigen Portalen ihre Postleitzahl und ihren durchschnittlichen Jahresverbrauch an. Dieser lässt sich aus den letzten Jahresabrechnungen berechnen. Schon werden ihnen unterschiedliche Anbieter bzw. Tarife – sortiert nach Preis – vorgeschlagen.
Das günstigste Angebot ist aber nicht immer das Beste. Es gilt, die Konditionen der Anbieter zu vergleichen. Dabei sollten Verbraucher darauf achten, dass die Anbieter auf automatische Vertragsverlängerungen und Preiserhöhungen während der Vertragslaufzeit verzichten und Verträge mit kurzen Laufzeiten und Kündigungsfristen anbieten.
Besonders günstige Angebote haben oft einen Haken wie die Pflicht zur Kautions- oder Vorauskassenzahlung. Manchmal wirkt der Tarif aufgrund eines Neukundenbonus sehr günstig, ist aber nach einem Jahr deutlich teurer. Oder es werden Strompakete, also eine bestimmte Menge Strom für einen festgelegten Zeitraum, verkauft.
Die Winterzeit ist die Zeit der Lichterfeste und leuchtenden Weihnachtsdekoration. Was in der Regel hübsch anzusehen ist, kostet aber. In einigen Haushalten ist der Stromverbrauch im Dezember vergleichsweise hoch. Bei den derzeitigen Strompreisen sollten sich Verbraucher also überlegen, ob sie tatsächlich das volle Programm auffahren wollen.
Wer nicht gänzlich auf die stimmungsvollen Lichter verzichten will, kann auf Zeitschaltuhren zurückgreifen, damit Schwibbogen und Co. nicht die ganze Nacht über brennen. Außerdem gibt es auch immer mehr Weihnachtsdeko mit LED, die stromsparend laufend.
Achtung: Wer statt elektrischem Licht wieder auf Kerzen zurückgreifen will, der sollte große Vorsicht walten lassen. Denn insbesondere in Weihnachtsbäumen können diese schnell einen Brand verursachen.
Nicht nur das Einsparen von Strom spart Kosten. Sowohl Eigentümer als auch Mieter haben die Möglichkeit selbst Strom zu produzieren – mittels Sonnen- und Windenergie.
Mit Photovoltaik-Anlagen kann Sonnenenergie in Strom umgewandelt werden. Da die Anlagen mittlerweile vergleichsweise günstig sind, amortisiert sich die Anschaffung bereits nach wenigen Jahren.
Es ist jedoch ein Trugschluss, dass nur Eigentümer von Sonnenenergie profitieren können. So können auch Vermieter Photovoltaikanlagen auf das Mietshaus bauen und den Strom dann an den Mieter weiterverkaufen – was in der Regel günstiger ist als von einem offiziellen Versorger.
Wer einen Balkon hat, der nicht verschattet liegt, kann sich außerdem mit der Erlaubnis des Vermieters eine Mini-Solaranlage installieren. „Mieter oder Wohnungseigentümer in einem Mehrfamilienhaus, die mithilfe von Sonnenenergie Stromkosten sparen möchten, sollten mit einer Mini-Solaranlage starten“, empfiehlt Energieexperte Leukefeld. Im Mai 2018 wurde die Vornorm DIN VDE V 0100-551-1 (VDE V 0100-551-1) in Deutschland veröffentlicht. Seitdem dürfen Verbraucher Photovoltaik-Anlagen in einen vorhandenen Endstromkreis einbinden.
Eine weitere Möglichkeit selbst Strom zu erzeugen, ist das Aufstellen von einem Mini-Windrad. Diese können auf dem Dach, im Garten oder am Balkon angebracht werden. Wichtig dabei ist, dass tatsächlich ausreichend Wind an der gewünschten Stelle weht, weswegen die Windräder auf Balkonen sich oftmals nicht rentieren.
Caroline Schiko15.11.2022Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.