Blockheizkraftwerk: Kosten, Vorteile und Nachteile im Einfamilienhaus

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Blockheizkraftwerke halten als Nano- oder Mini-BHKW Einzug in Mehrfamilienhäuser oder große Gebäude. Teilweise werden sie mit so kleiner Leistung gebaut, dass sie sich auch für ein Einfamilienhaus eignen – allerdings nicht bedingungslos.

Wie funktioniert ein Blockheizkraftwerk?

Blockheizkraftwerke zeichnen sich dadurch aus, dass sie gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen:

  • Strom: Ein Verbrennungsmotor verbrennt Erdgas, Diesel, Heizöl, Holz oder Rapsöl und treibt damit eine Turbine an, die Strom erzeugt.
  • Wärme: Die bei der Verbrennung entstandene Wärme kann zum Heizen genutzt werden.

Diese doppelte Energienutzung heißt Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

So funktioniert Kraft-Wärme-Kopplung

Grafik zur Funktion der Kraft-Wärme-Kopplung, Grafik: immowelt
Funktionsweise eines Mini-Blockheizkraftwerkes. Grafik: immowelt

Welches Blockheizkraftwerk kommt im Einfamilienhaus in Frage?

Blockheizkraftwerke gibt es in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlicher Leistung. Die kleinsten Anlagen werden oftmals Nano-BHKW genannt. Sie haben eine Leistung von bis zu 2,5 Kilowatt und sind für Ein- oder Zweifamilienhäuser ausgelegt.

Grundsätzlich sind Leistungen von fünf Megawatt und mehr möglich. Solche Anlagen versorgen dann aber ganze Stadtviertel mit Strom.

Was kostet ein Blockheizkraftwerk?

Blockheizkraftwerk, Bild eines hellen großen Kellerraums mit einem weißen Blockheizkraftwerk, eine Frau läuft mit einem Korb durch den Raum, Foto: Vaillant
Nano-Blockheizkraftwerke eignen sich auch für Einfamilienhäuser. Sie lohnen sich allerdings nur dann, wenn es einen recht hohen Energiebedarf gibt. Foto: Vaillant

Der Preis eines Blockheizkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Größe, Leistung, Technologie und Hersteller. Die Preise für ein Nano-BHKW für den Einsatz im Einfamilienhaus fangen bei 15.000 Euro an. Die Kosten für ein Mikro-BHKW liegen bei etwa 20.000 bis 25.000 Euro.

Zu den reinen Anschaffungskosten kommen noch weitere Kosten, folgende sind möglich:

  • Lieferung
  • Installation
  • Zubehör
  • Inbetriebnahme
  • Versicherung
  • Wartung und mögliche Reparaturen

Gibt es Förderungen für ein Blockheizkraftwerk?

In Deutschland fördert die KfW den Einbau eines Blockheizkraftwerks im Programm „Erneuerbare Energien – Standard“, wenn die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK-Anlage) mit fester Biomasse, Biogas oder Erdwärme betrieben wird.

Auch einige Länder und Kommunen bieten Förderprogramme an. Interessierte Eigentümer können sich bei einem Fachbetrieb oder eine Energieberatungsstelle über die aktuellen Fördermöglichkeiten und die Voraussetzungen dafür zu informieren.

Praxis-Tipp

Um eine realistische Kostenprognose zu erhalten, sollte sich Eigentümer von einem Fachmann beraten lassen und eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchführen. Hierbei werden die Anschaffungskosten, die Betriebskosten, die Lebensdauer der Anlage und die aktuellen Energiepreise berücksichtigt.

Ab Mai Härtefallhilfe beantragen

Während es für Fernwärme und Gas bereits Preisbremsen gibt, hatten Nutzer anderer Energieträger bisher das Nachsehen. Nun haben sich die Bundesländer auf Härtefallhilfen für nicht leitungsgebundene Brennstoffe geeinigt. Der Zuschuss kann ab Mai beantragt werden, jedoch nicht in jedem Bundesland zur gleichen Zeit.

Die Antragsfrist endet in allen Bundesländern am 20. Oktober 2023.

Blockheizkraftwerk: Die Vorteile im Einfamilienhaus

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) kann folgende Vorteile bieten:

  • Effizienz: Ein BHKW nutzt den Prozess der thermischen Stromerzeugung, um Wärme und Strom gleichzeitig zu erzeugen. Dies führt zu einer höheren Effizienz und reduziert den Energieverlust.
  • Kosteneinsparungen: Da ein BHKW sowohl Wärme als auch Strom erzeugt, kann es helfen, die Energiekosten zu senken, da man nicht mehr auf zwei separate Energiequellen zurückgreifen muss.
  • Unabhängigkeit: Ein BHKW kann eine sichere und zuverlässige Energieversorgung für das Einfamilienhaus sicherstellen, unabhängig von den öffentlichen Strom- und Wärmenetzen.
  • Nachhaltigkeit: Ein BHKW nutzt häufig erneuerbare Energiequellen wie Biogas, Holz oder Stroh, was es zu einer umweltfreundlichen Option für die Energieversorgung macht.
  • Steigerung des Werts des Eigenheims: Ein BHKW kann den Wert des Eigenheims erhöhen, da es als moderne und energiesparende Technologie angesehen wird.

Blockheizkraftwerk: Die Nachteile im Einfamilienhaus

Ob sich ein Blockheizkraftwerk (BHKW) im Einfamilienhaus lohnt, hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Energiebedarf: Ein BHKW arbeitet besonders effizient, wenn die Immobilie einen hohen Bedarf an Wärme und Strom hat. Eigentümer, die also beispielsweise in einem großen Einfamilienhaus mit hohem Energiebedarf wohnen, können von einem BHKW profitieren. Der Energieverbrauch eines Hauses steht im Energieausweis. Erfahre hier, wie der Energieausweis richtig gelesen wird.
  • Energiepreise: Wenn die Preise für Strom und Wärme sehr hoch sind, kann ein Blockheizkraftwerk im Einfamilienhaus die Energiekosten senken. Denn ein BHKW produziert sowohl Strom als auch Wärme, braucht dafür aber nur eine Energiequelle.
  • Investitions- und Wartungskosten: Die Anschaffung eines BHKW ist kostenintensiv und die Wartung sowie eventuell anfallende Reparaturen müssen von einem Fachmann durchgeführt werden. Eigentümer sollten daher genau berechnen, ob sich die Investition in ein Blockheizkraftwerk auf lange Sicht lohnt.

Grundsätzlich erscheint ein BHKW vor allem für Mehrfamilienhäuser, industrielle Anlagen oder im Gemeinschaftsbetrieb mehrerer Haushalte sinnvoll zu sein. Wenn alle Faktoren stimmen, rentieren sich manche Blockheizkraftwerk auch im Einfamilienhaus. Insbesondere Nano-BHKW sind oftmals auf einen solchen Einsatz ausgelegt.

Lohnt sich ein Blockheizkraftwerk im Einfamilienhaus?

Ob sich ein Blockheizkraftwerk (BHKW) im Einfamilienhaus lohnt, hängt von folgenden Faktoren ab:

  1. Energiebedarf: Ein BHKW arbeitet besonders effizient, wenn die Immobilie einen hohe Bedarf an Wärme und Strom hat. Eigentümer, die also beispielsweise in einem großen Einfamilienhaus mit hohem Energiebedarf wohnen, können von einem BHKW profitieren.
    Der Energieverbrauch eines Hauses steht im Energieausweis. Wie du den Energieausweis richtig liest, erfährst du hier in unserem Ratgeber
  2. Energiepreise: Wenn die Preise für Strom und Wärme sehr hoch sind, kann ein Blockheizkraftwerk im Einfamilienhaus die Energiekosten senken. Denn ein BHKW produziert sowohl Strom als auch Wärme, braucht dafür aber nur eine Energiequelle.
  3. Investitions- und Wartungskosten: Die Anschaffung eines BHKW ist kostenintensiv und die Wartung sowie eventuell anfallende Reparaturen müssen von einem Fachmann durchgeführt werden. Eigentümer sollten daher genau berechnen, ob sich die Investition in ein Blockheizkraftwerk auf lange Sicht lohnt.

Grundsätzlich erscheint ein BHKW vor allem für Mehrfamilienhäuser, industrielle Anlagen oder im Gemeinschaftsbetrieb mehrerer Haushalte sinnvoll zu sein. Wenn alle Faktoren stimmen, rentieren sich manche Blockheizkraftwerk auch im Einfamilienhaus. Insbesondere Nano-BHKW sind oftmals auf einen solchen Einsatz ausgelegt.

Andreas Steger28.04.2023

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