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Mit einer Umkehrhypothek können Senioren ihre Immobilie für eine größere Rente nutzen. Dafür wird bei der Bank ein Darlehen aufgenommen. Diesen Kredit und die Zinsen zahlen im Normalfall die Erben zurück. Das sind die Vor- und Nachteile einer Umkehrhypothek.
Bei einer Umkehrhypothek handelt es sich um ein besonderes Darlehen, bei dem eine Immobilie beliehen wird, die der Eigentümer bereits abbezahlt hat und in der er selbst wohnt.
Der Darlehensnehmer hat dann die Wahl: Will er eine monatliche Aufstockung seiner Rente erhalten? Oder eine sofortige Auszahlung der kompletten Summe? Oder entscheidet er sich für eine Zwischenlösung, also einer Teilauszahlung in Kombination mit einer monatlichen Rente? Bei jeder der Optionen erfolgt die Rückzahlung dieses Darlehens normalerweise erst nach dem Tod des Darlehensnehmers, beispielsweise von den Erben. Das gilt auch, wenn der Eigentümer ins Altersheim oder Pflegeheim muss. Treten keine Erben ein, kann die Immobilie von dem Kreditinstitut veräußert werden.
Umkehrhypotheken kommen für Hausbesitzer in Frage, wenn sie im Alter finanzielle Unterstützung benötigen, aber nicht über das Einkommen verfügen, um monatliche Hypothekenzahlungen zu leisten. Neben einer größeren Rente und einer Steigerung der Lebensqualität kann die Umkehrhypothek auch eine gute Option sein, wenn der Hausbesitzer Geld braucht, um medizinische Ausgaben zu bezahlen.
Dem Kreditgeber hingegen dient die Immobile als Sicherheit. In der Regel wird sie über eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen. Nach dem Tod des Eigentümers wird das Darlehen durch den Verkauf der Immobilie getilgt oder aber das Objekt geht in den Besitz des Kreditinstituts über.
Die Höhe einer Umkehrhypothek hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen das Alter des Darlehensnehmers, der Wert der Immobilie, die Region, in der sich die Immobilie befindet, und die aktuellen Zinssätze. In Deutschland gibt es keine festen Vorschriften für die Höhe einer Umkehrhypothek. Sie wird immer individuell auf die Bedürfnisse und die finanzielle Situation des Darlehensnehmers abgestimmt.
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Angenommen, der Eigentümer nimmt mit 65 Jahren die Umkehrhypothek auf und die Immobilie hat heute einen Wert von 520.000 Euro. Der Anbieter nimmt dann einen Risikoabschlag von 25 Prozent vor. Somit steht eine Darlehenshöhe von 390.000 Euro zur Verfügung. Diese Summe wird aber nicht ausgezahlt, weil das Darlehen am Laufzeitende nicht mehr als 390.000 Euro betragen darf.
Bei einer auf „ewig angelegten Laufzeit“ bis ans Lebensende steht bei einem Zinssatz von 5 Prozent und einer ausgezahlten Summe von 50.000 Euro als Einmalauszahlung nur noch 68 Euro als zusätzliche monatlicher Rente zur Verfügung.
Dabei ist aber zu beachten, dass in dieser Rechnung noch keine Gebühren berücksichtigt worden sind. Die verschiedenen Gebühren führen dazu, dass die Beträge der Einmalzahlung sowie die monatliche Zusatzrente verrringert.
Wird die Umkehrhypothek auf 20 Jahre festgelegt, erhält der Darlehensnehmer monatlich bei gleichen Konditionen etwa 275 Euro. Zu Lebzeiten muss er dann aber auch die Hypothek zurückzahlen.
Es gibt jedoch einige Nachteile. Diese sollte man berücksichtigen, bevor man sich für eine Umkehrhypothek entscheidet.
Wenn der Eigentümer stirbt oder in ein Alten- oder Pflegeheim zieht, wird die Hypothek fällig und muss sie von den Erben des Eigentümers bezahlt werden. Die Erben haben in der Regel die Möglichkeit, das Haus zu behalten und die Hypothek zurückzuzahlen. Dafür können sie das Haus verkaufen oder eine neue Finanzierung aufnehmen. Wenn die Erben das Haus nicht behalten möchten oder nicht der Lage sind, die Hypothek zurückzuzahlen, muss das Haus verkauft werden. Der Verkaufserlös des Hauses wird dann zunächst verwendet, um die Hypothek zurückzuzahlen, und der Rest wird an die Erben des Eigentümers ausgezahlt.
Die Bedingungen einer Umkehrhypothek sind von Fall zu Fall unterschiedlich. Es wichtig sich von einem Finanzberater oder Anwalt beraten zu lassen, bevor man eine solche Umkehrhypothek aufnimmt.
Ob und wann eine Umkehrhypothek sinnvoll ist, hängt von den individuellen Finanzbedürfnissen und -zielen des Immobilieneigentümers ab. Es gibt einige Faktoren, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten, ob eine Umkehrhypothek in Frage kommt:
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