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Energiekrise und steigende Energiepreise zwingen Verbraucher zum Sparen. Heizkosten sparen können Mieter und Eigentümer mit unseren Tricks und Tipps. Neben der finanziellen Einsparung wird auch die Umwelt erheblich entlastet.
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Mit der immowelt Checkliste hast du alle Tipps zum Heizkosten sparen auf einen Blick.
Einsparpotential: Pro Grad Celsius bis zu 6 Prozent des Brennstoffverbrauchs
Einsparpotential: Bis zu 10 Prozent der Heizkosten lassen sich sparen.
Einsparpotential: Gering. Jährlich können Verbraucher zwischen 10 und 20 Euro ihrer Heizkosten sparen.
Einsparpotential: Eher gering. Bis zu 20 Euro weniger Heizkosten müssen Verbraucher zahlen.
Einsparpotential: Pro Fenster und Jahr können Verbraucher bis zu sieben Euro Heizkosten sparen.
Einsparpotential: Mittel. Verbraucher können bis zu 15 Prozent der Heizkosten sparen.
Einsparpotential: Hoch, denn auch schwere Schäden an der Heizung entstehen erst gar nicht.
Einsparpotential: Mittel. Zwischen zehn und 15 Prozent Heizkosten sparen Verbraucher.
Einsparpotential: Hoch. Ein hydraulischer Abgleich steigert die Effizienz um bis zu 15 Prozent, das spart Heizkosten.
Einsparpotential: Sehr hoch, eine Investition von etwa 350 Euro hat sich meist schon nach rund vier Jahren amortisiert.
Verbraucher, die ihre Heizung den eigenen Bedürfnissen entsprechend einstellen, können Heizkosten sparen. Denn meist benötigen sie nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht die gleichen Temperaturen. „Für jeden Grad Celsius weniger sparen Verbraucher sechs Prozent ihres Brennstoffverbrauchs ein“, sagt Energieexperte Timo Leukefeld. Deswegen rät er, die Raumtemperatur nachts zu senken.
Aber auch tagsüber macht sich ein Grad weniger in den Wohnräumen im Geldbeutel schon bemerkbar: Ob 22 oder 21 Grad Celsius – den Unterschied spüren viele Verbraucher kaum.
Etwa 4 Grad Celsius liegen bei einem analogen, fünfstufigen Thermostatventil zwischen den einzelnen Heizstufen. Stufe drei heizt die Räume in der Regel auf etwa 20 Grad Celsius auf.
In der Regel reichen für die einzelnen Wohnräume folgende Temperaturen:
Mit modernen Heizkörpern können Verbraucher die gewünschten Temperaturen zu den jeweiligen Tageszeiten genau einstellen. Der Vorteil ist, dass Verbraucher nicht selbst die Temperatur regeln müssen, sondern das automatisch geschieht.
Nachrüsten können Sparer ihre Heizkörper auch mit programmierbaren Thermostaten. Diese E-Thermostate sind vor allem dann eine gute Investition, wenn in einem Haus verschiedene Lebensstile aufeinandertreffen. Für ein Einfamilienhaus lohnen sich 15 bis 50 Euro Investitionskosten pro Heizkörper für die Ausstattung mit E-Thermostaten meist eher nicht.
Mit Wirkung zum 1. September 2022 ist die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV) in Kraft getreten. Mit der Verordnung werden bis Ende April 2023 Klauseln in Mietverträgen außer Kraft gesetzt, die Mieter zum Heizen auf eine festgelegte Mindesttemperatur verpflichten. So sollen Mieter mehr Energie sparen können. Doch Vorsicht: Mieter sind weiterhin verpflichtet, durch angemessenes Lüft- und Heizverhalten Schäden an der Wohnung, die zum Beispiel durch Schimmelbildung entstehen können, fernzuhalten.
Auch mit der Art des Lüftens können Verbraucher Heizkosten sparen. „Wer sein Fenster dauerhaft gekippt hat, erzielt nur wenig Luftaustausch, die Raumluft wird kaum besser. Stattdessen kühlen die umliegenden Wände aus. Im schlimmsten Fall beginnen sie zu schimmeln“, erklärt Energieexperte Timo Leukefeld und rät zum Stoßlüften.
So kannst du richtig Stoßlüften
Um Heizkosten zu sparen, sollten Verbraucher grundsätzlich darauf achten, dass so wenig Wärme wie möglich nach außen gelangt. „Hier schaffen schon Vorhänge, Jalousien und Rollos Abhilfe, da sie die Fenster von innen isolieren. Wer sie nachts – oder bei ungenutzten Räumlichkeiten auch tagsüber – geschlossen hält, kann jährlich Heizenergie im Wert von 10 bis 20 Euro sparen“, sagt der Energieexperte.
Achtung: Heizkörper während des Betriebs nicht mit Vorhängen zuhängen. So kann die warme Luft nicht im Raum zirkulieren und es wird mehr Energie benötigt.
In einer Wohnung gibt es meist stärker und weniger stark beheizte Räume. Um Heizkosten zu sparen, sollte kein Raum eine deutlich niedrigere Temperatur als die übrigen Zimmer haben. Zimmertüren zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen sollten außerdem geschlossen werden, damit kein Raum unnötig gewünschte Wärme verliert oder Räume unnötig beheizt werden.
Während des Stoßlüftens sollten die Zimmertüren hingegen geöffnet werden, damit die Luft zirkulieren kann. Idealerweise schaffen Bewohner einen Durchzug.
Dichte Fenster können eine Menge Heizkosten sparen. Um zu überprüfen, ob die Fenster dicht sind, empfiehlt Timo Leukefeld einen einfachen Test: Ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fenster zu klemmen und das Fenster schließen. Lässt sich das Papier aus dem geschlossenen Fenster herausziehen, ist das Fenster schlecht abgedichtet. „In diesem Fall ist eine nachträgliche Abdichtung sehr empfehlenswert“, sagt Leukefeld. Lässt sich das Papier nicht oder nur stark beschädigt herausziehen, ist das Fenster dicht.
Wer zugige Fenster hat, sollte diese nachträglich abdichten. „Hierfür reicht selbstklebendes Dichtband aus dem Baumarkt aus, das man auf den inneren Fensterrahmen aufbringt“, empfiehlt Leukefeld. Zehn Meter Dichtungsband kosten etwa 10 bis 15 Euro.
Mit dieser Maßnahme lassen sich circa sieben Euro Heizkosten pro Fenster und Jahr einsparen. Bei sieben Fenstern ergibt das eine jährliche Einsparung von 70 Euro.
Eine Heizung ist nicht komplett luftdicht, deshalb gelangt bei jedem Nachfüllen des Heizungswassers Luft hinein. Auch die Verbindungsteile sind minimal luftdurchlässig und beim Erwärmen des Wassers im Heizkessel entstehen ebenfalls kleine Luftbläschen. Wenn diese nicht rechtzeitig abgeleitet werden, gelangen sie in die Heizkörper.
Diese Luft sammelt sich dann im höchstgelegenen Heizkörper, da Gas nach oben steigt. „Das merken Verbraucher an Glucker-Geräuschen und daran, dass der Heizkörper nicht mehr richtig warm wird“, erklärt Timo Leukefeld. Bis zu 15 Prozent Heizkosten sparen können Verbraucher also auch, indem sie ihre Heizkörper regelmäßig mit einem Entlüftungsschlüssel entlüften.
So entlüftest du deine Heizung richtig:
Eigentümer haben ein noch breiteres Feld an Möglichkeiten Heizkosten zu sparen. „Wer den Energieverbrauch im Haushalt senken möchte, sollte seine Heizung regelmäßig warten lassen, denn gewartete Anlagen arbeiten sparsamer und leben länger“, empfiehlt Leukefeld. Auch Verschleiß kann so früher erkannt und behoben werden, noch bevor ein Schaden entsteht.
In der Regel ist die Heizungswartung Aufgabe des Hauseigentümers. Er darf die Kosten allerdings als Betriebskosten auf den Mieter umlegen, sofern dies im Mietvertrag entsprechend vereinbart wurde.
Je kälter es draußen ist, desto mehr Energie braucht ein Gebäude, um auf die gewünschte Innentemperatur zu kommen. „Daher ist es wichtig, die Heizkurve am Steuerregler des Heizkessels optimal einzustellen“, erklärt Energieexperte Timo Leukefeld.
Die Thermostate am Heizkessel sind mit mindestens einem Außentemperaturfühler verbunden. Die Heizung passt die Vorlauftemperatur dann entsprechend der Außentemperaturen automatisch an. Durch die richtigen Einstellungen sparen Verbraucher zwischen 10 und 15 Prozent ihrer Heizkosten.
Wer Heizenergie und Heizkosten sparen möchte, sollte die Heizkurve daher genau einstellen. Da die Heizkurve allerdings von vielen Faktoren abhängt und nicht linear verläuft, kann sie nicht ohne weiteres berechnet werden. „Da hilft nur anpassen und testen bis die Heizkurve optimal justiert ist“, so Timo Leukefeld.
Verbraucher sollten die Heizkörperventile so einstellen, dass die Räume die ideale Temperatur haben. Danach gilt es, innerhalb mehrerer Tage zu prüfen, ob die gewünschte Raumtemperatur und damit auch die benötigte Vorlauftemperatur erreicht werden. Sind sie zu niedrig, müssen die Parameter nach oben geregelt werden. Wenn sie zu hoch sind, müssen die Parameter nach unten geregelt werden.
Diese Parameter können Verbraucher einstellen:
In vielen Heizsystemen besteht das Problem, dass Heizkörper in Räumen, die weit vom Heizkessel entfernt sind, nicht richtig warm werden. „Ist das der Fall, lässt sich die Effizienz der Heizung mit einem hydraulischen Abgleich steigern“, weiß Timo Leukefeld.
Durch einen hydraulischen Abgleich kann sich die Wärme gleichmäßig im Haus verteilen und die Vorlauftemperatur der Heizung abgesenkt werden. Durch die exakte Abstimmung aller Komponenten der Heizungsanlage aufeinander und den Energiebedarf des Hauses wird die Effizienz um bis zu 15 Prozent gesteigert. So können Verbraucher letztlich Heizkosten sparen. Auch die Menge des durchfließenden Heizwassers mithilfe der Thermostatventile wird an den Bedarf der einzelnen Räume angepasst und spart zusätzlich Energie.
Voraussetzung für einen hydraulischen Abgleich ist ein Zweirohr-Heizsystem und Heizkörper mit voreinstellbaren Thermostatventilen oder Rücklaufverschraubungen.
„20 Prozent des Stromverbrauchs eines Hauses entfallen auf die Heizungspumpe. Wer noch eine alte Pumpe in Betrieb hat, sollte sie auf ihre Effizienz hin überprüfen lassen“, sagt Timo Leukefeld. Das Einsparpotential ist enorm. Der Kauf einer neuen Hocheffizienzpumpe amortisiert sich oft schon nach wenigen Jahren. Alte Heizungspumpen benötigen eine Leistung bis zu 100 Watt, da sie nicht drehzahlgeregelt sind. Eine Hocheffizienzpumpe hingegen nur 25 Watt.
Ein Rechenbeispiel:
Hocheffizienzpumpe | Neu | Alt |
Leistungsaufnahme | 25 Watt | 130 Watt |
Stromverbrauch im Heizzeitraum Okt. - März (184 Tage)* | 36 kWh | 221 kWh |
Jährliche Stromkosten bei 49 ct/kWh | 17,64 Euro | 108,29 Euro |
Kosteneinsparung pro Jahr: 90,65 Euro
Geht man davon aus, dass die neue Heizungspumpe und deren Einbau zusammen etwa 350 Euro kosten, amortisiert sich die Investition nach rund vier Jahren.
*Quelle: www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/heizungspumpe/
Heidrun Dahncke am 21.11.2022 13:50
Warum ist NIE die Rede von Fußbodenheizungen ???????
auf Kommentar antwortenB. Beinroth am 28.09.2022 22:22
Es kommt auch die Leute an die dIese Maßnahmen verstehen und nicht alles auf die Politiker schieben.
auf Kommentar antwortenErwin Maurer am 28.09.2022 15:07
In Ihren mpfehlungen wird an die Bevölkerung immer wieder die Bitte gerichtet Energie einzusparen, und bildlich gezeigt wie ein Energieberater die Thermostatventile einstellt. Keiner der Energieberater erwähnt, wie eine Fußbodenheizung die vor 2002 installiert wurde, reguliert werden kann. Diese Anlagen sind X Tausendfach ohne jegliche Thermostatventile, sondern nur mit den Ventilabdeckkappen verbaut worden. So in den ganzen Mietwohnungen wo ich wohne. Eine Nachrüstung auf Raumthermostatsteuerung wäre jederzeit möglich. Jedoch besteht für die Vermieter keinerlei Verpflichtung dies zu tun, und der Mieter als Leidtragender muss bei der Abrechnung den hohen Verbrauch halt bezahlen. Bei der Fußbodenheizung ist ein Raumthermostat sogar Voraussetzung für einen energieeffizienten Betrieb. Dann können Heizkosten gesenkt werden. Man sollte immer erst nach der Ursache suchen, und nicht mit Tips und Prämien versuchen.
Wo bleibt hier Ihre „Vorschlag“? warum wird solch ein Missstand nicht erwähnt. Ich habe meinen Vermieter darauf angesprochen, jedoch keine Antwort.
Erwin Maurer
auf Kommentar antwortencessna172 am 10.01.2022 19:47
Die Idee, dem Vermieter eine 50% ige Übernahme der Kosten der CO 2 Steuer aufzuerlegen, ist doch völlig schwachsinnig. Das Argument, dass man den Vermieter dadurch dazu bringen will, eine verbrauchssenkende und damit klimaschönende Heizung zu installieren, ist doch völlig daneben. Warum soll ich als Vermieter eine neue Heizung einbauen, wenn ich dann trotzdem weiter den 50% Anteil übernehmen soll? Die Folge wird auf jeden Fall sein, dass die Mieten erhöht werden, und zwar mehr, als dem 50% CO 2 Steueranteil entspricht. Streit zwischen Mieter und Vermieter ist vorprogrammiert. Leider!!!!
auf Kommentar antwortenGerhard am 10.01.2022 11:34
Hallo, ich habe eine Nachtspeicherheizung (Einzelöfen). Wie soll man da Heizkosten einsparen, wenn der Strompreis ständig steigt? Wie heizt man im Altbau sonst ohne Öl und Gas?
auf Kommentar antwortenLady@Eileen11 am 18.12.2021 19:33
Hallo, ich habe eine elektrische Deckenheizung. Wie kann ich damit sparen? Ich wärme den Mietern über mir die Wohnung täglich an....und das Schlimme, alle schütteln nur den Kopf, dass ich da nicht schon längst ausgezogen bin.
auf Kommentar antwortenredaktion.immowelt.de am 20.12.2021 14:29
Hallo,
das ist ein Trugschluss. Eine Deckenheizung heizt wie alle Flächenheizungen mit Strahlungswärme. Die Wärme entsteht nicht an der Decke und wärmt den Fußboden darüber. Es handelt sich dabei um elektromagnetische Wellen. Treffen diese von der Decke ausgehend auf die Möbel oder Personen werden sie erwärmt. Zusätzlich geben diese wiederum die Wärme an die Umgebung ab, werden also selbst zum Heizkörper. Das Ergebnis ist eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum.
Beste Grüße
immowelt Redaktion
Januarfrost am 30.09.2021 23:22
Was wenn wenn man in der Wohnung Bodenheizung hat?
auf Kommentar antwortenChristiana am 29.09.2021 13:07
Hallöchen, sehr geehrte Damen und Herren! Ich wohne in einer Wohnung, die Nachtspeicheröfen hat. Da kann man garnicht die Heizung richtig nutzen. Mit freundlichen Gruß Christiana Merkord
auf Kommentar antwortenAlexandra Borucker am 29.09.2021 12:38
Und was ist mit all den Mietern die mit Gas heizen?
Dieser Artikel müsste dann doch etwas angeglichen sein. Ansonsten Daumen hoch für eure Tips richtig klasse ! Auch zum downloaden finde ich' s super!!!
auf Kommentar antwortenDie immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.