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Richtiges Heizen spart Eigentümern und Mietern Heizkosten und entlastet zusätzlich die Umwelt. Mit Tipps zum Heizen vom Experten und Checkliste.
Richtig heizen bedeutet vor allem angepasst heizen. Meist wird nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht die gleiche Temperatur benötigt. „Für jeden Grad Celsius weniger sparen Verbraucher 6 Prozent ihres Brennstoffverbrauchs ein“, sagt Energieexperte Timo Leukefeld. Angepasst an die eigenen Bedürfnisse, die Tageszeit und die Bauart des Gebäudes lassen sich mit dem richtigen Heizen Heizkosten sparen.
So viel heizt eine Heizung mit einem analogen, fünfstufigen Thermostatventil:
Das bedeuten die Symbole auf dem Thermostat:
Mit modernen Heizkörpern oder elektronischen Thermostaten stellen sich die gewünschten Raumtemperaturen automatisch ein. Manche elektronische Thermostate haben eine automatische Fenster- und Türerkennung und fahren die Heizung sofort runter, wenn zum Beispiel ein Fenster geöffnet wird. Zudem können sie Temperaturen meist genauer messen als ältere Heizkörperventile.
Auch die sogenannte Nachtabsenkung ist eine Möglichkeit, Energie zu sparen. Wenn nachts weniger Energie gebraucht wird, kann die Heizanlage so programmiert werden, dass die Raumtemperatur über Nacht langsam sinkt. Bei älteren Systemen lässt sich die Temperatur manuell absenken. Eigentümer müssen bei der Nachtabsenkung allerdings bedenken, dass am nächsten Tag mehr Energie gebraucht wird, um die Räume wieder aufzuheizen.
Wichtig: Wer im Winter nicht ausreichend heizt, riskiert durch viel Feuchtigkeit Schimmelbildung.
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Mit der immowelt Checkliste hast du alle Tipps zum richtigen Heizen auf einen Blick.
Richtig heizen beugt auch Schimmelbildung vor. Um Schimmel zu verhindern, kommt es auf das richtige Wohnklima, also die Balance zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit, an. Frische Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und lässt sich schneller aufheizen. Entscheidend für richtiges Heizen und um Schimmel vorzubeugen, ist daher ein individuelles Zusammenspiel von heizen und lüften.
„Wer sein Fenster dauerhaft gekippt hat, erzielt nur wenig Luftaustausch, die Raumluft wird kaum besser. Stattdessen kühlen die umliegenden Wände aus. Im schlimmsten Fall beginnen sie zu schimmeln“, erklärt Energieexperte Timo Leukefeld und rät zum Stoßlüften. Zudem ist zum anschließenden Aufheizen der Räume sehr viel Heizenergie nötig, wenn Wände zu sehr auskühlen.
So kannst du richtig Stoßlüften
So ist Lüften falsch
Um die erzeugte Wärme bestmöglich in der Wohnung zu halten, können Verbraucher Fenster zusätzlich von innen schützen. „Hier schaffen schon Vorhänge, Jalousien und Rollos Abhilfe, da sie die Fenster von innen isolieren. Wer sie nachts – oder bei ungenutzten Räumlichkeiten auch tagsüber – geschlossen hält, kann Heizenergie sparen“, sagt der Energieexperte. Ebenfalls geeignet sind Rollläden.
Achtung: Für das richtige Heizen sollten Heizkörper während des Betriebs frei von Vorhängen oder Möbeln sein. So kann sich die Wärme besser im Raum verteilen.
Damit der Wärmeverlust möglichst gering ist, ist die Dämmung der Außenwände von innen direkt hinter dem Heizkörper empfehlenswert. Sinnvoll ist es außerdem Möbel nicht an Außenwände zu stellen, damit die warme Luft sich ungehindert im Raum verteilen kann.
In einer Wohnung gibt es meist stärker und weniger stark beheizte Räume. Für das richtige Heizen sollten die Wohnräume ungefähr eine gleiche Raumtemperatur haben. Zwischen Räumen, die doch eine deutlich unterschiedliche Temperatur haben, können die Zimmertüren geschlossen werden.
Während des Stoßlüftens sollten die Türen hingegen geöffnet werden, damit die Luft zirkulieren kann. Idealerweise schaffen Bewohner mit geöffneten Türen und Fenstern mehrmals am Tag einen Durchzug.
Ob Fenster dicht sind oder undichte Fenster zu ungewolltem Wärmeverlust führen, können Bewohner leicht überprüfen. Timo Leukefeld empfiehlt einen einfachen Test: Ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fenster klemmen und das Fenster schließen. Lässt sich das Papier aus dem geschlossenen Fenster herausziehen, ist das Fenster schlecht abgedichtet. „In diesem Fall ist eine nachträgliche Abdichtung sehr empfehlenswert“, sagt Leukefeld. Lässt sich das Papier nicht oder nur stark beschädigt herausziehen, ist das Fenster dicht.
Zugige Fenster können auch Mieter nachträglich abdichten: „Hierfür reicht selbstklebendes Dichtband aus dem Baumarkt aus, das man auf den inneren Fensterrahmen aufbringt“, empfiehlt Leukefeld. 10 Meter Dichtungsband kosten etwa 10 bis 15 Euro.
Mit dieser Maßnahme lassen sich circa 7 Euro Heizkosten pro Fenster und Jahr einsparen. Bei 7 Fenstern ergibt das eine jährliche Einsparung von knapp 50 Euro.
Der Heizkreislauf besteht normalerweise aus dem Heizkessel, einem Warmwasserspeicher, einer Umwälzpumpe und den Heizkörpern, die durch Rohrleitungen verbunden sind. In den Rohren befindet sich im Idealzustand ausschließlich Wasser. Dieses befördert die Pumpe über die Rohre durch die Heizkörper, nachdem es auf Temperatur gebracht wurde. Die Verbindungsteile sind minimal luftdurchlässig und beim Erwärmen des Wassers im Heizkessel entstehen kleine Luftbläschen. Gerade bei älteren Heizungsanlagen kommt so öfter Luft in das System. Aber auch neue Heizungen sind nicht vor diesem Problem gefeit.
Sammelt sich zu viel Luft im Heizkreislauf, kann die Heizung nicht mehr richtig arbeiten, denn Luft leitet Wärme schlechter als Wasser. „Das merken Verbraucher an Glucker-Geräuschen und daran, dass der Heizkörper nicht mehr richtig warm wird“, erklärt Timo Leukefeld. Damit die Heizung wieder richtig heizt und Verbraucher bis zu 15 Prozent Heizkosten sparen können, müssen sie Heizkörper regelmäßig mit einem Entlüftungsschlüssel entlüften.
So entlüftest du deine Heizung richtig:
Eigentümer haben weitere Möglichkeiten, gute Voraussetzungen für das richtige Heizen zu schaffen. „Wer den Energieverbrauch im Haushalt senken möchte, sollte seine Heizung regelmäßig warten lassen, denn gewartete Anlagen arbeiten sparsamer und leben länger“, empfiehlt Leukefeld. Auch Verschleiß kann so früher erkannt und Teile ersetzt werden, noch bevor ein Schaden entsteht.
Heizungswartung ist in der Regel Aufgabe des Hauseigentümers. Er darf die Kosten allerdings als Betriebskosten auf den Mieter umlegen, sofern dies im Mietvertrag entsprechend vereinbart wurde.
Je kälter es draußen ist, desto mehr Energie braucht ein Gebäude, um auf die gewünschten Raumtemperaturen zu kommen. „Daher ist es wichtig, die Heizkurve am Steuerregler des Heizkessels optimal einzustellen“, erklärt Energieexperte Timo Leukefeld.
Die Thermostate am Heizkessel sind mit mindestens einem Außentemperaturfühler verbunden, um die Vorlauftemperatur automatisch anzupassen. Durch die richtigen Einstellungen sparen Verbraucher zwischen 10 und 15 Prozent ihrer Heizkosten.
Wer die Heizkurve genau einstellt, kann zusätzlich sparen. Die Heizkurve ist der Zusammenhang zwischen Außentemperatur und Vorlauftemperatur. Je niedriger die Vorlauftemperatur eingestellt ist, desto flacher verläuft die Heizkurve und desto geringer ist der Energieverbrauch. Allerdings sollte die Kurve steil genug sein, damit alle Räume warm genug werden. Da die richtigen Einstellungen von vielen Faktoren abhängig sind, lässt sie sich auch nicht einfach berechnen. „Da hilft nur anpassen und testen bis die Heizkurve optimal justiert ist“, so Timo Leukefeld.
Diese Parameter können Verbraucher einstellen:
In vielen Heizsystemen besteht das Problem, dass Heizkörper in Räumen, die weit vom Heizkessel entfernt sind, nicht richtig warm werden. „Ist das der Fall, lässt sich die Effizienz der Heizung mit einem hydraulischen Abgleich steigern“, weiß Timo Leukefeld.
Durch einen hydraulischen Abgleich kann sich die Wärme gleichmäßig im Haus verteilen und die Vorlauftemperatur der Heizung abgesenkt werden. Durch die exakte Abstimmung aller Komponenten der Heizungsanlage aufeinander und den Energiebedarf des Hauses wird die Effizienz um bis zu 15 Prozent gesteigert. So können Verbraucher letztlich Heizkosten sparen. Auch die Menge des durchfließenden Heizwassers mithilfe der Thermostatventile wird an den Bedarf der einzelnen Räume angepasst und spart zusätzlich Energie.
Voraussetzung für einen hydraulischen Abgleich ist ein Zweirohr-Heizsystem und Heizkörper mit voreinstellbaren Thermostatventilen oder Rücklaufverschraubungen, diese ermöglichen die Trennung eines Heizkörpers vom Heizkreislauf.
Bis September 2024 müssen Eigentümer von Häusern mit mehr als 6 Wohnungen die Heizung prüfen und optimieren lassen. Dazu gehört auch ein hydraulischer Abgleich, wenn dieser bisher nicht durchgeführt wurde. Für eine verbesserte Energieeffizienz in Mehrfamilienhäusern gibt es auch staatliche Förderungen.
„20 Prozent des Stromverbrauchs eines Hauses entfallen auf die Heizungspumpe. Wer noch eine alte Pumpe in Betrieb hat, sollte sie auf ihre Effizienz hin überprüfen lassen“, sagt Timo Leukefeld. Das Potential zum Strom sparen ist enorm. Der Kauf einer neuen Hocheffizienzpumpe amortisiert sich oft schon nach wenigen Jahren. Alte Heizungspumpen benötigen eine Leistung bis zu 130 Watt, da sie nicht drehzahlgeregelt sind. Eine Hocheffizienzpumpe hingegen nur 25 Watt.
Ein Rechenbeispiel:
Hocheffizienzpumpe | Neu | Alt |
Leistungsaufnahme | 25 Watt | 130 Watt |
Stromverbrauch im Heizzeitraum Okt. - März (184 Tage)* | 36 kWh | 221 kWh |
Jährliche Stromkosten bei 49 ct/kWh | 14,70 Euro | 66,30 Euro |
Kosteneinsparung pro Jahr: 51,60 Euro
Geht man davon aus, dass die neue Heizungspumpe und deren Einbau zusammen etwa 350 Euro kosten, amortisiert sich die Investition nach knapp 7 Jahren.
*Quelle: www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/heizungspumpe/
pia17171 am 06.11.2023 13:07
Schade dass es immer nur Tipps gibt fuer Wohnungen mit Heizkörpern. Wie waere es mal mit Energiespartipps fuer Wohnungen die eine Fussbodenheizung ueber Strom haben.
auf Kommentar antwortenP.Meyer am 25.10.2023 21:15
Sehr gute Tipps aber nutzt leider denen nichts, die eine Mietwohnung bei der Deutschen Wohnen oder der Vonovia angemietet haben. Diese kündigen z.B. Nachtabsenkung an, führen diese nicht durch und reagieren nicht auf Mängelmeldungen, die die Energiekosten der Mieter maßiv in die Höhe treiben. Danke aber für diesen Beitrag.
auf Kommentar antwortenUwe Röhl am 25.10.2023 11:47
Das ist nur noch eine Bevormundung,hier in der BRD Zone
auf Kommentar antwortenCayta am 25.10.2023 13:38
Oha, dann mal schnell in die Ost Zone😄
Heidrun Dahncke am 21.11.2022 13:50
Warum ist NIE die Rede von Fußbodenheizungen ???????
auf Kommentar antwortenB. Beinroth am 28.09.2022 22:22
Es kommt auch die Leute an die dIese Maßnahmen verstehen und nicht alles auf die Politiker schieben.
auf Kommentar antwortenErwin Maurer am 28.09.2022 15:07
In Ihren mpfehlungen wird an die Bevölkerung immer wieder die Bitte gerichtet Energie einzusparen, und bildlich gezeigt wie ein Energieberater die Thermostatventile einstellt. Keiner der Energieberater erwähnt, wie eine Fußbodenheizung die vor 2002 installiert wurde, reguliert werden kann. Diese Anlagen sind X Tausendfach ohne jegliche Thermostatventile, sondern nur mit den Ventilabdeckkappen verbaut worden. So in den ganzen Mietwohnungen wo ich wohne. Eine Nachrüstung auf Raumthermostatsteuerung wäre jederzeit möglich. Jedoch besteht für die Vermieter keinerlei Verpflichtung dies zu tun, und der Mieter als Leidtragender muss bei der Abrechnung den hohen Verbrauch halt bezahlen. Bei der Fußbodenheizung ist ein Raumthermostat sogar Voraussetzung für einen energieeffizienten Betrieb. Dann können Heizkosten gesenkt werden. Man sollte immer erst nach der Ursache suchen, und nicht mit Tips und Prämien versuchen.
Wo bleibt hier Ihre „Vorschlag“? warum wird solch ein Missstand nicht erwähnt. Ich habe meinen Vermieter darauf angesprochen, jedoch keine Antwort.
Erwin Maurer
auf Kommentar antwortencessna172 am 10.01.2022 19:47
Die Idee, dem Vermieter eine 50% ige Übernahme der Kosten der CO 2 Steuer aufzuerlegen, ist doch völlig schwachsinnig. Das Argument, dass man den Vermieter dadurch dazu bringen will, eine verbrauchssenkende und damit klimaschönende Heizung zu installieren, ist doch völlig daneben. Warum soll ich als Vermieter eine neue Heizung einbauen, wenn ich dann trotzdem weiter den 50% Anteil übernehmen soll? Die Folge wird auf jeden Fall sein, dass die Mieten erhöht werden, und zwar mehr, als dem 50% CO 2 Steueranteil entspricht. Streit zwischen Mieter und Vermieter ist vorprogrammiert. Leider!!!!
auf Kommentar antwortenGerhard am 10.01.2022 11:34
Hallo, ich habe eine Nachtspeicherheizung (Einzelöfen). Wie soll man da Heizkosten einsparen, wenn der Strompreis ständig steigt? Wie heizt man im Altbau sonst ohne Öl und Gas?
auf Kommentar antwortenDoro am 25.10.2023 11:47
Hallo Gerhard!
Eventuell sind Klimaanlagen eine Möglichkeit! Wir haben dadurch sehr gespart.
Lady@Eileen11 am 18.12.2021 19:33
Hallo, ich habe eine elektrische Deckenheizung. Wie kann ich damit sparen? Ich wärme den Mietern über mir die Wohnung täglich an....und das Schlimme, alle schütteln nur den Kopf, dass ich da nicht schon längst ausgezogen bin.
auf Kommentar antwortenredaktion.immowelt.de am 20.12.2021 14:29
Hallo,
das ist ein Trugschluss. Eine Deckenheizung heizt wie alle Flächenheizungen mit Strahlungswärme. Die Wärme entsteht nicht an der Decke und wärmt den Fußboden darüber. Es handelt sich dabei um elektromagnetische Wellen. Treffen diese von der Decke ausgehend auf die Möbel oder Personen werden sie erwärmt. Zusätzlich geben diese wiederum die Wärme an die Umgebung ab, werden also selbst zum Heizkörper. Das Ergebnis ist eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum.
Beste Grüße
immowelt Redaktion
Januarfrost am 30.09.2021 23:22
Was wenn wenn man in der Wohnung Bodenheizung hat?
auf Kommentar antwortenChristiana am 29.09.2021 13:07
Hallöchen, sehr geehrte Damen und Herren! Ich wohne in einer Wohnung, die Nachtspeicheröfen hat. Da kann man garnicht die Heizung richtig nutzen. Mit freundlichen Gruß Christiana Merkord
auf Kommentar antwortenAlexandra Borucker am 29.09.2021 12:38
Und was ist mit all den Mietern die mit Gas heizen?
Dieser Artikel müsste dann doch etwas angeglichen sein. Ansonsten Daumen hoch für eure Tips richtig klasse ! Auch zum downloaden finde ich' s super!!!
auf Kommentar antwortenDie immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.