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Immobilienmakler, die dauerhaft erfolgreich sein möchten, müssen sichtbar sein. Daher ist es von großer Relevanz, dass sie sich profilieren und ihre Leistungen transparent machen. Mit dem Einsatz der richtigen Marketingstrategien können Makler ein nachhaltiges Bild von sich zeichnen.
Immobilienmakler müssen um Auftraggeber werben und ihre Dienstleistungen in den Vordergrund stellen. Um sich und ihre Leistungen zu präsentieren, eignen sich unterschiedliche Strategien: vom Beziehungsmarketing zum Farming.
„Eine große Rolle bei der Kundengewinnung spielt das Beziehungsmarketing“, sagt Prof. Dr. Stephan Kippes, der an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Immobilienmarketing und Maklerwesen lehrt. Makler und künftiger Kunde lernen sich am besten schon kennen, bevor der potenzielle Kunde ein Immobiliengeschäft plant. Sucht der Kunde dann irgendwann eine Immobilie, wird er auf den Makler zugehen, den er bereits kennt und zu dem er schon Vertrauen aufgebaut hat. Zum Wesen des Beziehungsmarketings gehört Netzwerken – in Verbänden, auf Messen, Informationsabenden oder bei Diskussionsrunden. Aber auch auf Online-Plattformen, zum Beispiel Xing. „Gerade kleinere Makler sollten unbedingt regelmäßig Veranstaltungen besuchen“, rät Kippes.
Einen Expertenstatus generieren und sich somit ein Alleinstellungsmerkmal schaffen, lautet ein weiterer Tipp von Kippes. Sei es als Experte für einen bestimmten Stadtteil, für landwirtschaftlich genutzte Immobilien oder eine bestimmte Zielgruppe. Andere Unternehmen mit einer ähnlichen Zielgruppe werden so vielleicht auf das Maklerbüro aufmerksam und bieten Kooperationen an. Martin Limbeck, Verkaufstrainer und Geschäftsführer bei der Martin Limbeck Trainings Team GmbH & Co. KG nennt ein Beispiel: „Ein Immobilienmakler in Frankfurt hat sich auf asiatische Kunden spezialisiert, die mit ihren Familien für einen gewissen Zeitraum in Frankfurt sind. Der Makler hat sich mit anderen Experten zusammengetan, die nicht nur, so wie er, die Immobilie suchen, sondern gleichzeitig renovieren, einen Service für Stadtführungen oder eine Einführung in andere asiatische Communities in der Stadt anbieten.“ Hier müsse keiner mehr akquirieren, weil die Unternehmen untereinander schon, bevor die neue Familie nach Frankfurt kommt, in der asiatischen Community weiterempfohlen würden. Sich einen Expertenstatus aufzubauen kostet allerdings viel Zeit und geht mit hohem Aufwand einher.
„Ein guter Weg, um an einen Alleinauftrag zu kommen ist Farming“, sagt Kippes. Farming hat nichts mit Landwirtschaft zu tun, sondern ist eine Methode der Kundenakquise, die besonders für regional arbeitende Makler attraktiv ist. „Ein Makler beschränkt sich dabei auf ein möglichst überschaubares Umfeld – einen Stadtteil, eine Wohnanlage oder eine Personengruppe – und bearbeitet dieses besonders intensiv“, erklärt Kippes. Das Ziel ist erreicht, wenn sich der Makler in diesem Gebiet als Spezialist positioniert hat und potenzielle Auftraggeber automatisch auf ihn zugehen, wenn sie etwas vermarkten wollen.
„Immer wieder unterschätzt wird in der Maklerbranche das Nachkaufmarketing“, sagt Kippes. Dabei kann es sich gleich mehrfach lohnen, zu seinen Kunden auch noch nach Geschäftsabschluss Kontakt zu halten: Vielleicht besitzt ein Eigentümer mehrere Wohnungen, die er vermieten möchte. Oder ein Kunde gibt den Kontakt des Maklers an Bekannte, Arbeitskollegen oder Freunde weiter. Der Aufwand für Nachkaufmarketing muss nicht unbedingt groß sein: Glückwunsch- oder Grußkarten, ein Kundennewsletter, Rundscheiben oder Social-Media-Aktivitäten sind Maßnahmen, mit denen sich Kunden binden lassen. Manche Immobilienprofis führen einen Blog und versorgen so ihre neuen und alten Kunden mit Neuigkeiten. Auch wer seine Kunden um ein Feedback nach erfolgreichem Vertragsabschluss bittet, betreibt schon Nachkaufmarketing. Aufwändiger sind regelmäßige Events oder Aktionen – zum Beispiel ein Tag der offenen Tür im Maklerbüro.
Offenheit zahlt sich aus – unabhängig davon, welche Strategien Makler wählen, um sich nachhaltig zu vermarkten. Wer seinen Kunden dann auch individuell anspricht und weiß, was sie sich wünschen, hat den Grundstein für ein erfolgreiches Customer-Relationship-Managment gelegt.
Stefanie Messelken23.01.2017Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.