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Deutschland hat die zweithöchsten Preise für Wohneigentum in Europa. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Analyse der Immobilienpreise in 7 europäischen Ländern von immowelt und meilleurs agents. Erfahre hier, wo Wohnimmobilien am teuersten sind und wie viel Wohnfläche sich Durchschnittsverdiener in den europäischen Metropolen überhaupt noch leisten können.
Seit Jahren klettern die Immobilienpreise in Deutschland nach oben – vor allem in Metropolen wie München oder Berlin. Doch wie seht Deutschland eigentlich im Vergleich zu anderen europäischen Städten da? Eine Analyse von immowelt und meilleurs agents zeigt: Deutschland hat tatsächlich die zweithöchsten Immobilienpreise im Ländervergleich. 3.304 Euro pro Quadratmeter kosten dort Wohnimmobilien im Mittel. Teurer ist es nur noch im Vereinigten Königreich. Dort werden Immobilien im Mittel für 3.638 Euro pro Quadratmeter angeboten.
Wesentlich weniger fürs Eigenheim investieren müssen Käufer in Spanien und Italien. Für 1.825 Euro pro Quadratmeter werden Wohnungen und Häuser in Spanien inseriert. Noch günstiger ist es mit 1.687 Euro in Italien.
Die Immobilienpreise in 7 europäischen Ländern im Überblick:
Land | Durchschnittlicher Angebotspreis (pro Quadratmeter) |
Vereinigtes Königreich | 3.638 Euro |
Deutschland | 3.304 Euro |
Frankreich | 3.021 Euro |
Portugal | 2.352 Euro |
Belgien | 2.182 Euro |
Spanien | 1.825 Euro |
Italien | 1.687 Euro |
* Auswertung von immowelt und meilleurs agents, einem der führenden französischen Anbieter für Immobilienbewertungen und wie immowelt Teil der AVIV Group. Untersucht wurden die durchschnittlichen Angebotspreise in 7 europäischen Ländern sowie den dazugehörigen Hauptstädten im April 2022.
Wirft man einen Blick auf die europäischen Hauptstädte, führen das Vereinige Königreich und Frankreich die Spitze an. In London kostet Wohneigentum im Mittel 15.149 Euro pro Quadratmeter: Das ist das Vierfache dessen, was Immobilienkäufer außerhalb der englischen Hauptstadt zahlen müssen. Auch Paris ist ein europäischer Preis-Hotspot: 10.191 Euro pro Quadratmeter werden dort verlangt und somit das Dreifache dessen, was im französischen Durchschnitt angeboten wird.
Im Vergleich dazu fallen die Immobilienpreise in Berlin geradezu günstig aus: Für 4.940 Euro pro Quadratmeter werden Objekte dort angeboten. Die deutsche Hauptstadt ist somit rund 1.600 Euro teurer als das Deutschland-Mittel – im Vergleich zu London und Paris also nur ein moderater Hauptstadtpreisaufschlag.
Die günstigste europäische Hauptstadt im Vergleich ist indes Rom: 2.844 Euro pro Quadratmeter.
Die Immobilienpreise in 7 europäischen Hauptstädten im Überblick:
Land | Durchschnittlicher Angebotspreis (pro Quadratmeter) |
London | 15.149 Euro |
Paris | 10.191 Euro |
Berlin | 4.940 Euro |
Lissabon | 3.797 Euro |
Madrid | 3.782 Euro |
Brüssel | 3.336 Euro |
Rom | 2.844 Euro |
* Auswertung von immowelt und meilleurs agents, einem der führenden französischen Anbieter für Immobilienbewertungen und wie immowelt Teil der AVIV Group. Untersucht wurden die durchschnittlichen Angebotspreise in 7 europäischen Ländern sowie den dazugehörigen Hauptstädten im April 2022.
Stellt man die Immobilienpreise in Relation zum Gehaltsgefüge der jeweiligen Länder, wird schnell deutlich, wie unleistbar Wohneigentum in den meisten europäischen Metropolen geworden ist. Ein beispielhafter britischer 2-Personen-Haushalt mit einem Einkommen im nationalen Median kann sich in London gerade einmal 16 Quadratmeter leisten. Im Rest der Insel sind es immerhin 69 Quadratmeter. Es wird angenommen, dass die Immobilie über eine Laufzeit von 20 Jahren abbezahlt wird und der Haushalt ein Drittel seines Haushaltseinkommens für die Kredittilgung aufwendet. Unter den gleichen Voraussetzungen reicht es für den Beispielhaushalt in Paris auch für nur ein kleines 1-Zimmer-Apartment mit 23 Quadratmetern, in Frankreich insgesamt aber bereits für 79 Quadratmeter.
In Berlin sieht es schon besser aus: Dort kann sich der exemplarische 2-Personen-Hauhalt schon ein Objekt mit 54 Quadratmetern leisten – das entspricht in etwa der Fläche einer 2-Zimmer-Wohnung. Im gesamtdeutschen Schnitt kann sich dieser Haushalt bereits 80 Quadratmeter Wohnfläche leisten.
Am geräumigsten können Immobilienkäufer in Italien und Belgien wohnen: In Rom reichen zwei Einkommen im nationalen Schnitt für 69 Quadratmeter, in Rest des Landes für 116 Quadratmeter. In Belgien ist das Lohnniveau im europäischen Vergleich hoch: Daher kann sich ein 2-Personen-Haushalt mit durchschnittlichen Einkommen in Brüssel 89 Quadratmeter leisten. Im Belgien insgesamt sind es gar geräumige 136 Quadratmeter – der höchste Wert der Analyse.
Die Leistbarkeit in 7 europäischen Ländern und Hauptstädten im Überblick:
Stadt/Land | Durchschnittlicher Angebotspreis (pro Quadratmeter) |
London | 16 m² |
Paris | 23 m² |
Lissabon | 31 m² |
Madrid | 48 m² |
Berlin | 54 m² |
Rom | 69 m² |
Brüssel | 89 m² |
Portugal | 49 m² |
Vereinigtes Königreich | 69 m² |
Frankreich | 79 m² |
Deutschland | 80 m² |
Spanien | 100 m² |
Italien | 116 m² |
Belgien | 136m² |
*Berechnungsgrundlage:
Preise und Preisentwicklung in den untersuchten Ländern:
Frankreich, Deutschland, Belgien und deren Hauptstädte: Preise und Immobilienpreisindex meilleurs agents am 1. April 2022.
Spanien, Italien, Portugal und ihre Hauptstädte: Preise und Immobilienpreisindex Idéalista am 1. April 2022.
Vereinigtes Königreich: Zoopla-Preise am 1. September 2021.
London: Zoopla-Preise am 1. Januar 2022.
Medianeinkommen nach Ländern: Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE), Paris 2019: Verfügbares Einkommen eines Haushalts, der aus zwei erwerbstätigen Erwachsenen besteht. Die Kaufkraft für Immobilien wird anhand des durchschnittlichen Quadratmeterpreises und der Kreditfähigkeit eines Haushalts mit zwei Personen berechnet. Erwachsenen mit Medianeinkommen in den untersuchten Ländern (INSEE). Die Kreditfähigkeit entspricht einer Kreditaufnahme für Immobilien über 20 Jahre zu einem durchschnittlichen Zinssatz für diese Laufzeit (EZB) und einer Tilgungsrate von 33 Prozent des verfügbaren Einkommens.
Daniel Raumer26.04.2022Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.