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Damit Wandregale, Gardinenstangen oder Lampen sicher an ihrem Bestimmungsort bleiben, brauchen sie genügend Halt. Diesen geben ihnen Dübel. Damit aber das Bücherregal länger als ein paar Stunden an der Wand hängen bleibt, müssen ein paar wichtige Punkte beachtet werden.
Loch bohren, Dübel rein, verschrauben und fertig! Doch kaum hängt das Regal an der Wand, lösen sich die Dübel und alles droht abzustürzen. Nach einem stressigen Umzugstag ist das wohl das Letzte, das man gebrauchen kann. Oft geraten Dübellöcher um einiges größer als beabsichtigt oder der Dübel findet einfach keinen Halt. Wer solche Ärgernisse beim Anbringen von Regal, Spiegel und Lampen vermeiden möchte, sollte beim Dübel befestigen einige Tipps beachten.
Bei der Wahl des passenden Dübels spielt die Beschaffenheit der Wand oder Decke eine wichtige Rolle. Oftmals offenbart sich der Baustoff aber erst beim Bohren. Dabei ist vor allem bei Beton, Vollziegel oder Kalksandstein zumeist ein Schlagbohrer nötig. Bei weicherem Material wie Gips oder Lehm reicht meistens eine normale Bohrmaschine.
Bevor Heimwerker zu bohren beginnen, sollten sie die Wand mit einem Leitungssucher nach Strom- und Wasserleitungen absuchen. Sonst drohen bei Bohren Stromschläge oder Wasserschäden.
Im Baumarkt sind auf der Verpackung der Dübel Angaben zu finden, für welchen Baustoff und Verwendungszweck der jeweilige Dübel geeignet ist. In den meisten Fällen sind Hobbyhandwerker mit einem Universal- oder Allzweckdübel auf der sicheren Seite, da diese in fast allen Baustoffen halten. Leichtere Gegenstände wie Bilder, Blumenampeln, Gardinenschienen, Lampen und leichte Hängeschränke lassen sich damit gut befestigen. Handelt es sich aber um ein Bücherregal oder ein Wandregal, das viel aufbewahren soll, muss schwereres Geschütz aufgefahren werden.
Ist ein Bücherregal nicht fachgerecht befestigt, ist die Gefahr groß, dass es runterfällt – im schlimmsten Fall verletzt es dabei noch jemanden. Damit das Regal also nicht zur Gefahr wird, müssen einige Punkte beachtet werden. Je besser das Regal in der Wand verankert ist, desto sicherer hält es. Damit die Last gleichmäßig auf die Dübel verteilt werden kann, sollten die Bohrlöcher im gleichmäßigen Abstand gebohrt werden. Zudem sollten längere Schrauben und Dübel verwendet werden – je länger diese sind, desto belastbarer ist das Regal. Zusätzliche Verstärkung bringen Winkel oder Sicherheitsbohrungen.
Soll ein Bücherregal, das schwerer als fünf Kilo ist, an einer Gipskartonwand aufgehängt werden, sollten Allzweckdübel verwendet werden. Bei noch schwereren Gegenständen sollten Heimwerker zu Hohlraumdübeln greifen. Für die Größe gilt dabei die Faustregel: Je weicher und löchriger der Baustoff ist und je schwerer die Belastung, desto dicker und länger sollte der Dübel beschaffen sein.
Wer ein Schwerlastregal im Keller aufstellen oder ein schweres Möbelstück an der Wand montieren möchte, sollte bei großen Lasten unbedingt einen Fachmann hinzuziehen. Denn das Unfallrisiko ist hier besonders groß. Ein Möbelstück in dieser Größenordnung benötigt Schwerlastdübel, die eine Belastungsfähigkeit bis zu mehreren Tonnen haben können. Eine genaue Kenntnis des Untergrunds ist dabei unbedingt erforderlich, denn je weicher das Material ist, desto geringer ist die Klemmwirkung des Dübels. Alternativ kann auch ein Schwerlastanker verwendet werden. Seine Wirkungsweise ist der eines Dübels sehr ähnlich. Diese besondere Form eines Metalldübels besteht aus einem rohrähnlichen geschlitzten Schaft, einer Gewindestange mit Mutter, Unterlegscheiben und einem konisch geformten Spannstück.
Wer sich beim Möbelabbau in der alten Wohnung die Abstände der Bohrungen aufschreibt, spart beim Anbringen in der neuen Wohnung viel Zeit.
Der perfekte Dübel allein ist aber noch kein Garant für sicheren Halt. Auch das Bohrloch und die Größe der Schraube müssen stimmen. Vorab ist aber darauf zu achten, dass das Loch waagrecht gebohrt wird und dieses staubfrei ist, bevor der Dübel zum Einsatz kommt. Generell sollte der Durchmesser des Bohrers dem des Dübels entsprechen. Bei besonders weichen Baustoffen wie Porenbeton kann das Loch auch um einen Millimeter kleiner sein, um eine bessere Tragfähigkeit zu erzielen. Generell sollte das Loch dabei stets so tief gebohrt werden, dass der Dübel darin versenkt werden kann. Im Anschluss kann die Schraube eingedreht werden. Die Schraube sollte nicht länger als der Dübel sein und mindestens den Durchmesser des Dübels aufweisen – dünner als er sollte sie aber nicht sein. Welche Länge die Schraube maximal haben darf, zeigt auch hier wieder die Rückseite der Dübelverpackung.
Ist das Loch doch ein wenig größer ausgefallen, kann es unter anderem mit Spachtelmasse oder Heißkleber gefüllt werden. Bevor die Masse antrocknet oder erkaltet, den Dübel versenken. Warten, bis alles ausgehärtet ist und wie geplant weitermachen.
Mehr Informationen zu den verschiedenen Dübelarten und wie Sie richtig dübeln können, finden Sie auf unserem Partner-Portal bauen.de.
Seulen am 06.06.2020 12:26
muss ich beim Auszug meine gebohrten Dübellöcher ordnungsgemäß herrausziehen und ordnungsgemäß verschließen?
auf Kommentar antwortenimmowelt-Redaktion am 09.06.2020 07:45
Hallo Seulen,
in gewissem Umfang gehören Dübellöcher zum vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache. Mieter dürfen also Dübellöcher bohren, um übliche Gegenstände wie etwa Spiegel oder Hängeschränke anzubringen und müssen diese Löcher, zumindest sofern nicht exzessiv gedübelt wurde, nicht beseitigen.
Beste Grüße
die immowelt-Redaktion
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