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Dem E-Auto gehört die Zukunft. Wer sich ein E-Auto zulegt, muss künftig nicht mehr zur Tankstelle – dafür aber zu einer Ladestation. Besonders bequem ist das für Eigenheimbesitzer, wenn sie sich eine eigene E-Ladesäule anschaffen. Darauf ist dabei zu achten.
Die einfachste, aber oft nicht empfehlenswerte Möglichkeit, ein E-Auto zu laden funktioniert mit dem Notladekabel, das man einfach an eine vorhandene Steckdose anstecken kann. Ein solches Kabel wird zumeist mit dem Elektroauto mitgeliefert. Das Laden mit dem Notladekabel birgt aber gleich mehrere Nachteile:
Vorteilhaft ist aber, dass langsames Laden den Akku schont.
Besser als das Laden mit dem Notladekabel ist es, mittels einer Wallbox zu Hause mehrphasig zu laden. Dieses so genannte AC-Laden funktioniert in der Regel mit einer Ladeleistung von 11oder 22 kW.
Manchmal ist eine Genehmigung nötig
Wallboxen müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden, Geräte mit 22 kW benötigen zusätzlich eine Genehmigung durch diesen. Aufgrund der höheren Ströme muss gewährleistet sein, dass das Stromnetz überhaupt in der Lage ist, diese Mengen zu liefern. Das spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn in einem Wohngebiet viele Eigentümer eine Wallbox installieren.
Wallboxen kosten in der Regel zwischen 400 und 1.500 Euro zuzüglich Installation. Wie hoch die Installationskosten sind, hängt davon ab, wo die Wallbox installiert werden soll und ob bereits ein Starkstromanschluss vorhanden ist oder neu gelegt werden muss. Je nach den örtlichen Gegebenheiten ist mit einigen hundert oder aber auch mehreren tausend Euro zu rechnen, etwa, wenn neue Kabel unter der Erde über eine längere Strecke gelegt werden müssen.
Intelligente Ladestationen sind etwas teurer als die einfachen Varianten, können aber auch mehr: Sie sind vernetzt, so können Ladevorgänge zum Beispiel über eine Handy-App eingesehen und gesteuert werden. Hier sind viele Anwendungen denkbar: Etwa die Anbindung einer Photovoltaikanlage. So kann sichergestellt werden, dass nur so viel Strom geladen wird, wie die Photovoltaikanlage gerade produziert. Das kann für Eigenheimbesitzer erhebliche Kostenvorteile haben: Denn während der Strom vom Versorger heute meist 30 bis 40 Cent je Kilowattstunde kostet, ist der Solarstrom deutlich günstiger: Bezogen auf eine 20-jährige Nutzungsdauer der Anlage kostet der Sonnenstrom oft 10 Cent oder weniger. Bei einem Durchschnittsverbrauch eines Elektroautos von 20 kWh kosten 100 Kilometer dann gerade noch zwei Euro für den Strom.
Eine weitere Anwendung intelligenter Ladestationen ist das Abrechnen der Ladevorgänge des Dienstwagens.
Die bundesweiten KfW-Förderungen 440 und 441 über einen Zuschuss für die Installation einer Wallbox sind inzwischen ausgelaufen.
Allerdings gibt es in manchen Bundesländern und Kommunen eigene Förderprogramme. Auch manche Energieversorger subventionieren die Installation einer Wallbox.
THG-Bonus beantragen
Zusätzlich profitieren Eigentümer von Elektroautos vom THG-Bonus. Diesen erhalten die Elektromobilisten für die Einsparung von CO2. Die Auszahlung des Bonus erfolgt in der Regel über Zwischenhändler, die die CO2-Zertifikate vermarkten und dafür meist eine Provision einbehalten. Die Höhe des Bonus variiert, weil sie abhängig vom CO2-Preis ist. Größenordnung: Rund 200 bis 400 Euro pro Jahr und Fahrzeug.
Achtung: Da der Fördertopf schon aufgebraucht ist, sind aktuell keine neuen Anträge möglich.
Immobilieneigentümer mit E-Auto können ab 26. September 2023 eine neue Förderung bei der KfW beantragen. Bezuschusst wird der Kauf und die Installation einer Ladestation für Elektroautos in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher. Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem, dass alle drei Komponenten neu angeschafft werden und ein E-Auto bereits vorhanden beziehungsweise bestellt ist. Die Höhe des Zuschusses beträgt bis zu 10.200 Euro.
Eigenheimbesitzer haben den Vorteil, dass sie meistens zu Hause laden können: Stecker rein und ab ins Haus, geladen wird von allein. Wer aber unterwegs ist, benötigt öffentliche Ladestationen. In Städten gibt es inzwischen zahlreiche AC-Ladestationen, die meist eine Ladeleistung von 22 kW haben. Wer auf Autobahnen unterwegs ist, kann an vielen Raststätten mit DC-Schnellladestationen bis zu 350 kW Gleichstrom laden. Allerdings schaffen die meisten E-Autos keine solchen Ladegeschwindigkeiten. Aktuelle Modelle benötigen für eine Ladung von 10 auf 80 Prozent heute meist zwischen 20 und 40 Minuten.
Eigentümer, die ihre Wohnungen vermieten, müssen wissen, dass Mieter Anrecht darauf haben, dass sie eine Ladestation auf ihre Kosten installieren dürfen, sofern das möglich ist.
Auch einzelne Wohnungseigentümer innerhalb einer WEG haben dieses Recht , ohne dass der Rest der Eigentümergemeinschaft dies verhindern kann.
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