Lesermeinungen:
Durch das neue Gebäudeenergiegesetz setzen viele Eigentümer auf Wärmepumpen. Eine preiswerte Alternative sind Luft-Luft-Wärmepumpen. Das sind Klimaanlagen, die nicht nur kühlen, sondern auch heizen können. Und das erstaunlich effizient.
Heizen mit der Klimaanlage? Das mag manchen suspekt erscheinen, kann aber ein Weg sein, ein Gebäude angenehm warm zu halten. Anders als Wärmepumpen, die als Zentralheizung ausgelegt sind, sind Klimaanlagen so genannte Luft-Luft-Wärmepumpen. Sie bestehen aus einem Außengerät und einem oder mehreren (in der Regel bis zu sechs) Innengeräten.
Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz müssen sich die meisten Hauseigentümer im Fall einer irreparablen Heizung Gedanken zu einer neuen Heizung machen.
Ob solche so genannten Multisplit-Klimaanlagen lediglich als Zusatzheizung für die Übergangszeit dienen sollten oder als Alleinheizung, ist unter Fachleuten umstritten. Tatsache ist: Je geringer die Außentemperatur und je höher der Wärmebedarf ist, desto schlechter ist der Wirkungsgrad solcher Geräte. Denn die Wärmepumpe muss im Winter der kalten Außenluft Wärme entnehmen, was gerade bei Minustemperaturen zu einem deutlichen Absteigen des Wirkungsgrades führt.
Sehr niedrige Temperaturen unter minus zehn oder gar minus 15 Grad kommen in Deutschland, von einigen Höhenlagen abgesehen, relativ selten vor. Die Durchschnittstemperatur lag im Dezember 2022 in Deutschland im Schnitt bei plus 1,8 Grad und im Januar 2023 bei plus 3,5 Grad.
Allerdings sind moderne Split-Geräte sehr effizient und auch im Winter allemal besser als eine Strom-Direktheizung.
Du überlegst dir, deine alte Heizung gegen eine Gasheizung auszutauschen? Hier erfährst du alles zur Luft-Wasser-, Grundwasser- und Erdwärmepumpe.
Der so genannte COP-Wert (Coefficient of Performance) ist die Leistungszahl einer Wärmepumpe und sagt aus, wie viel elektrische Antriebsenergie ein Gerät übers Jahr gemittelt benötigt, um der Umgebungslauft eine bestimmte Menge Wärmeenergie zu entnehmen und auf ein für die Raumheizung behagliches Niveau zu transformieren. Bei einem COP-Wert von beispielsweise vier schafft es die Wärmepumpe also mithilfe von einem Kilowatt elektrischer Energie drei Kilowatt Wärmeenergie fürs Heizen zu gewinnen. Doch Achtung: Der COP-Wert ist ein Mittelwert. Bei milden Temperaturen liegt die Leistungszahl viel höher als bei klirrender Kälte. Moderne Multisplit-Anlagen haben COP-Werte von bis zu fünf.
Dennoch gilt:
Finanziell lohnend kann der Einsatz von Klimageräten als Heizung insbesondere dann sein, wenn man mittels Fotovoltaikanlage und Stromspeicher einen erheblichen Teil des benötigten Stroms selbst erzeugt. Denn dieser ist viel billiger als der Strom vom Versorger.
Multisplit-Anlagen sind deutlich günstiger als Luft-Wasser-Wärmepumpen als Zentralheizung. Ein Außengerät und fünf anschließbare Innengeräte kosten etwa 5.000 bis 8.000 Euro zuzüglich Installation. Der Installationsaufwand ist aber viel geringer als bei klassischen Wärmepumpen, da solche Klimageräte nicht an einen wasserführenden Heizkreislauf angeschlossen werden müssen.
Genau wie auch die „großen“ Wärmepumpen können die Luft-Luft-Wärmepumpen oder auch Split- und Multisplit-Klimaanlagen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude im Förderbereich Anlagen zur Wärmeerzeugung (Heizungstechnik) gefördert werden. Der Bund zahlt 25 Prozent der Kosten. Kann die Wärmepumpe die komplette Heizung ersetzen, gibt es nochmal zehn Prozent obendrauf.
Frank Kemter16.06.2023KaPe am 06.05.2023 12:02
Achtung! Im Moment ist die Bafa Förderung ausgesetzt, bis die Luft-Luft-Wärmepumpen wieder auf der Liste stehen!
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