Lesermeinungen:
Beim Kauf einer Wohnung oder eines Hauses empfehlen Banken, Eigenkapital beizusteuern. Warum die Höhe deines Anteils bei der Finanzierung eine entscheidende Rolle spielen kann und welche Vorteile das hat, erfährst du hier.
Eigenkapital ist dein eigenes Geld, das du in einen geplanten Haus- oder Wohnungskauf stecken kannst. Dazu zählt aber nicht nur dein Barvermögen oder Ersparnisse auf Konto oder Sparbuch. Banken rechnen auch weitere Vermögenswerte hinzu:
Du kannst zusätzlich durch Beleihen von vorhandenen Immobilien oder Baugrundstücken Eigenkapital generieren. Dazu sprichst du am besten direkt mit deiner Bank.
Eigenleistung wird von vielen Banken bei der Baufinanzierung als Eigenkapital angerechnet. Das macht Sinn, wenn du ein Haus baust oder das Haus von Grund auf sanieren musst. Wie der Geldwert ermittelt wird, ist im Baugesetzbuch (§ 36 Absatz 3 II WoBauGe) festgehalten. Demnach kann der Bauherr für jede Arbeit, die er selbst leistet, den Arbeitslohn anrechnen, den ein Bauunternehmer veranschlagen würde. Allerdings wird die Höhe der Muskelhypothek oft überschätzt. In der Regel erkennen Banken zwischen zehn bis 15 Prozent der gesamten Bausumme als Eigenleistung an.
Eigenkapital ist aus zwei Gründen wichtig:
Banken empfehlen heute oft zwischen 20 und 30 Prozent der Gesamtkosten beim Immobilienerwerb aus Eigenkapital zu stemmen.
Suchst du also eine Wohnung für 400.000 Euro, solltest du mindestens 80.000 Euro zur Verfügung haben. Bei einem Haus für 600.000 Euro sind es schon 120.000 Euro.
Unter Umständen kannst du aber auch mit weniger Eigenkapital finanzieren.
Ein großer Kostenpunkt sind beim Hauskauf die Erbwerbsnebenkosten. Die sollten am besten mit Eigenkapitalgedeckt werden.
Oft stehen weitere kostspielige Investitionen nach dem Hauskauf an, wie etwa eine neue Einbauküche oder neue Fußböden. Experten empfehlen, auch diese Posten mit Eigenkapital abzudecken. Manche Banken gewähren dafür nämlich keinen höheren Baukredit, weil bewegliche Gegenstände aus Sicht mancher Banken keinen akzeptablen Gegenwert für einen Kredit dieser Größe rechtfertigen.
Es wird empfohlen, nicht das komplette Eigenkapital in den Immobilienkauf zu stecken. Es bietet sich an, zwei bis vier Monatsgehälter als Reserve zurückzuhalten, um Geld für unvorhergesehene Ausgaben zu haben.
Vielleicht stellt sich erst kurz nach dem Einzug in das neue Haus heraus, dass das Dach neu gedämmt werden muss oder andere Renovierungen müssen durchgeführt werden. Dafür sollte eine kleine Rücklage zur Verfügung stehen.
Zum Sparen von Eigenkapital gibt es mehrere Wege. Drei Beispiele:
1. Tagesgeldkonto oder Sparbuch
Du legst jeden Monat verfügbares Geld auf ein Tagesgeldkonto oder Sparbuch.
2. Bausparvertag
3. Aktien
Wann du eine Immobilie kaufen kannst, entscheidet deine monatliche Sparrate und dein persönliches Anlageziel. Ein Überblick für 100.000 Euro.
Anlageziel in Jahren | Sparrate pro Monat |
---|---|
5 | 1.667 € |
8 | 1.042 € |
10 | 833 € |
15 | 556 € |
20 | 417 € |
25 | 333 € |
30 | 278 € |
Je mehr Eigenkapital du zur Verfügung hast, umso günstiger kann deine monatliche Rate, die du an die Bank zurückzahlen musst, werden:
Eigenkapital | 10 % | 30 % | 50 % |
Eigenkapital in Summe | 60.000 Euro | 180.000 Euro | 300.000 Euro |
Zinsen* | 4,15 % | 3,85 % | 3,45 % |
monatliche Rate | 2.767 Euro | 2.047 Euro | 1.362 Euro |
Je mehr Eigenkapital du in die Finanzierung einbringst, desto weniger Risiko hat die Bank bei der Finanzierung. Dadurch kann sich für dich ein günstigerer Zinssatz* ergeben. Weitere Faktoren beeinflussen die Beurteilung zusätzlich, wie:
Du willst eine Immobilie kaufen, und deine Finanzierung berechnen lassen? Dann nutze unseren kostenlosen Finanzierungsrechner.
In der Regel solltest du wenigstens so viel Eigenkapital haben, um die Kaufnebenkosten, wie Maklergebühren, Notarkosten oder die Grunderwerbsteuer, aus eigener Tasche begleichen zu können. Wenn du keine eigenen Mittel hast, solltest du beim Aufstellen deines Finanzierungsplans sehr vorsichtig sein. Neben der höherer Kreditsumme bieten die meisten Banken bei 100-Prozent-Finanzierung schlechtere Konditionen: Oft musst du höhere Zinsen Zahlen und bekommst kürzere Kreditlaufzeiten.
Wenn du wissen möchtest, was eine Immobilie in deiner Region kostet, nutze doch unsere Price Map. Mit der kannst du völlig kostenlos in deiner Wunschstadt Gebiete und Straßen miteinander vergleichen und erhältst eine optimale Preisvorstellung über deine Immobilie und wie viel Eigenkapital du haben solltest.
Die immowelt Price Map zeigt deutschlandweit die durchschnittlichen Preise. Finde jetzt heraus, wie sich die Immobilienpreise in deiner Stadt entwickeln und wie viel Eigenkapital du für deine Immobilie ansparen musst.
Plinganser am 12.02.2022 14:02
Hallo,
der erste Schritt .... Traumhaus entdeckt, dann der lange Weg: Das alte bisherige Haus (schuldenfrei) verkaufen, um sich die neue Traumimmobilie leisten zu können. Sich überwinden den ersten Schritt zu wagen und auch die Klärung sehr vieler anderer Dinge (Arbeit, Familie etc.) und schwupps ist die Traumimmoblien wieder weg. LG
auf Kommentar antwortenGert Hoffmann am 22.12.2020 08:42
Welche Rolle spielt das Alter des Kreditnehmers
auf Kommentar antwortenimmowelt Redaktion am 23.12.2020 13:28
Hallo Gert,
das ist wohl das individuelle Geheimnis jedes einzelnen Kreditinstituts, da können wir Ihnen keine Angaben geben. Das besprechen Sie am besten mit der Bank ihres Vertrauens . :)
Beste Grüße
immowelt Redaktion
Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.