Haus sanieren oder verkaufen?

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Stehen Eigentümer vor der Frage, ob sie ihr Haus sanieren oder verkaufen sollten, sind verschiedene individuelle Faktoren entscheidend. Mit Entscheidungshilfe als PDF.

Wie entscheide ich zwischen Sanierung oder Verkauf des Hauses?

Grundsätzlich ist die Entscheidung eine ganz individuelle und hängt vom Zustand des Hauses und den persönlichen Interessen ab.

Wie ist der Immobilienmarkt und die Lage der Immobilie?

In Relation zum Aufwand einer Sanierung oder dem Verkauf des Hauses sollten Eigentümer immer auch die Marktlage in der Region kennen. Ist das Objekt gut gelegen mit guter Infrastruktur und Anbindung oder steht die Immobilie in einer weniger begehrten Gegend? Das wirkt sich massiv auf den Verkaufspreis aus. Ist die Nachfrage hoch und ein guter Preis zu erwarten, könnte der Verkauf des Hauses eine lukrative Option sein.

In welchem Zustand ist das Haus?

Eigentümer, die ihre Immobilie sanieren wollen, müssen den Zustand ihrer Immobilie kennen. Am besten ziehen sie dazu einen Fachmann zu Rate. Mit dessen fachlicher Einschätzung kann der Eigentümer entscheiden, ob anfallende Reparaturen und Renovierungsarbeiten umfangreich sind oder der Eigentümer nur ein paar Mängel beseitigen will. Anhand dieser Bewertung kann der Besitzer Kosten und Zeitaufwand kalkulieren.  

In welcher finanziellen Lage ist der Eigentümer?

Die aktuelle Lage des Eigentümers kann zur Entscheidung ebenfalls beitragen. Können Eigentümer sich die zu erwartenden Sanierungskosten oder die Kosten für eine Renovierung leisten?

Muss der Besitzer vielleicht einen Kredit aufnehmen, um die Sanierung zu zahlen. Ist dieser bereit, die Belastung durch einen Kredit in Kauf zu nehmen?

In die Überlegung mit einfließen sollte an dieser Stelle auch, ob der Eigentümer lieber Geld durch einen Verkauf einnehmen möchte, etwa weil er einem Umzug ohnehin offen gegenübersteht.

Hat der Eigentümer Zeit für eine aufwändige Sanierung?

Eine Renovierung oder Sanierung ist zeitlich aufwändig. Verfügt der Eigentümer über die benötigte Zeit für eine Sanierung der Immobilie oder will er das Haus in jedem Fall behalten und kann sich die Zeit nehmen?

Will der Eigentümer überhaupt verkaufen?

Nicht zu vernachlässigen ist aber auch der emotionale Wert: Liegt das Haus dem Eigentümer am Herz, etwa weil die eigenen Kinder dort aufgewachsen sind und es schon sehr lange im Familienbesitz ist oder wollen Eigentümer selbst nicht umziehen? Vielleicht hat der Eigentümer durch die emotionale Bindung unrealistische Preisvorstellungen oder ist bereit zu investieren, um das Haus nicht aufgeben zu müssen. Hat die Immobilie einen hohen emotionalen Wert kann es schwer sein, es zu verkaufen, selbst wenn die Sanierung eine bessere finanzielle Entscheidung wäre.

Im Grundsatz hilft diese Überlegung: Übersteigen die Sanierungskosten die Kosten für einen Neubau um mehr als ein Dreiviertel, sollte das Haus verkauft werden.

Was muss bei einer Sanierung gemacht werden?

Für die Entscheidung, ob ein Haus saniert oder verkauft werden soll, ist maßgebend, welche Sanierungsmaßnahmen genau anstehen. Fallen die Maßnahmen zu unwirtschaftlich  aus, lohnt sich vielleicht eher der Verkauf oder ein Abriss und Neubau.

Dringende Sanierungsarbeiten

Haus sanieren oder verkaufen, älteres weißes Haus am Straßenrand, Foto: Jurapix / stock.adobe.com
Ob Eigentümer ihr Haus sanieren oder besser gleich verkaufen sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Foto: Jurapix / stock.adobe.com

Dringende Sanierungsmaßnahmen betreffen vor allem die Bausubstanz. Gibt es beispielweise Risse in der Fassade oder ist Feuchtigkeit in den Wänden, ist das sehr aufwändig und kostspielig. Auch wenn Schimmel entfernt werden muss.

Weitere dringende Maßnahmen sind nötige Erneuerungen von Elektrik oder wenn etwa Wasserleitungen getauscht werden müssten. Zum Beispiel, wenn es sich bei den Leitungen noch um alte Kupfer- oder Bleileitungen handelt. Laut Trinkwasserverordnung (TrinkwV) müssen manche alten Leitungen getauscht werden, um die Trinkwasserqualität zu gewährleisten.

Zu den dringenden Sanierungsmaßnahmen gehört auch die Heizungsanlage, falls diese erneuert werden muss. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) besagt beispielsweise, dass alte Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, getauscht werden müssen. Heizungen von vor Baujahr 1984 müssen immer getauscht werden. 

Dringende Sanierungsmaßnahmen im Überblick:

  • Substanzschäden
  • Risse oder Feuchtigkeit in den Wänden muss beseitigt werden
  • Schimmel
  • Nötige Dacherneuerung
  • Elektrik muss erneuert werden
  • Wasserleitungen müssen getauscht werden

Weniger dringende Sanierungsmaßnahmen

Zu den weniger dringenden Sanierungsmaßnahmen gehören alle weiteren Punkte, zum Beispiel Modernisierungen. Auch eine Renovierung kann dazu zählen oder kleinere Reparaturen, wie in die Jahre gekommene Fliesen oder Mängel im Laminat.

Im Blick behalten sollten Eigentümer von einem älteren Haus in jedem Fall künftige energetische Ansprüche an Gebäude. Entsprechende Sanierungsmaßnahmen sollten sie in ihre Entscheidung einfließen lassen.  

Dazu gehören:

  • Dämmung
  • Heizung
  • Fenster
  • Modernisierung des Daches

Welche Förderungen gibt es, um ein altes Haus zu sanieren?

Für die Sanierung von einem alten Haus können Besitzer bestimmte Förderungen bekommen. Auch das sollten sie bei der Entscheidung, ob sanieren oder verkaufen besser ist, mit bedenken.

Für bestimmte Sanierungsmaßnahmen gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten, zum Beispiel:  

Lohnt es sich: Erst sanieren und dann doch verkaufen?

Ob sich Verkauf oder Sanierung lohnen, müssen Besitzer individuell entscheiden. Wer Zeit hat, handwerklich geschickt ist und nicht an der Immobilie hängt, könnte auch noch eine weitere Möglichkeit in Betracht ziehen: Um den Kaufpreis zu erhöhen, lohnt sich womöglich die Sanierung und der anschließende Verkauf. Für Interessenten wären Optik und Ausstattung des Objektes aufgewertet und der Kaufpreis könnte höher ausfallen. 

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Regine Curth10.08.2023

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